Teil 1: Warum Einbauküchen nicht spießig sind
Angeregt durch die Erlebnisse der Frau dampflok, habe ich mir Gedanken zu Einbauküchen gemacht und bin zu dem vorläufigen Schluss gekommen, dass diese nicht spießig sind.
Die Gründe dafür sind zahlreich:
Nach langer Sucherei und Probiererei hat man irgendwann endlich seine! Nudel-, Tomaten- und Kaffeesorte gefunden. Der kommunikative Aspekt des Wartens in der Supermarktschlange hat seinen Reiz über die Jahre verloren, warum dann also nicht größere Mengen kaufen und bunkern. Dazu braucht es aber Platz, den Einbauküchen haben.
Seit die in der Goulaschkanone gekochten Kompaniemengen nicht mehr innerhalb eines Tages von anderen WG-Mitbewohnern, dessen Freuden und den zahlreichen Haustieren vertilgt werden, bleiben Reste übrig. Schließlich achtet der moderne Mensch auf sein Gewicht. Reste müssen in Töpfen gelagert oder eingefroren und dann wieder erwärmt werden, weshalb zwingend noch mehr Schrank, ein Eisfach oder Tiefkühlschrank und eine Mikrowelle notwendig sind.
Aus der Notwendigkeit von Punkt 2 ergibt sich ein Abwaschproblem. Die Standardspüle früher Bauarten sind allesamt für Pygmäen konstruiert worden. In einer Einbauküche kann man die Arbeitshöhe so wählen, dass das Leben ohne Rückenschmerzen auf einmal wieder lohnenswert erscheint.
Das kreative Kochen erfordert einen hohen Durchsatz an Kochgeschirr und Kochwein-gläsern. Das macht den Kauf einer Spülmaschine (die im Übrigen auch weniger Wasser als das Spülen im Becken verbraucht) notwendig.
Da die Gewürze auf dem, aus einer Dachlatte selbst gebastelte Gewürzbord, nach erstaunlich kurzer Zeit eine so große Fett-Staubschicht umgibt, dass aus Ekel lediglich mit Salz und Pfeffer (aus dem Küchenschrank) gewürzt wird, ist die Unterbringung aller Gewürze in einem Schrank eine echte kulinarische Bereicherung.
Der Monsterkühlschrank Marke Bosch gibt irgendwann den Geist auf und das (gar nicht spießige) Umweltbewusstsein rät einem, zu einer stromsparenden, modernen Variante. Gern auch begehbar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen