Freitag, 3. August 2007

Und nun zur Börse

Kann sich noch jemand an die Männer erinnern, die man vor gefühlt 100 Jahren ab und an gesehen hat, wie sie auf riesigen Leitern die Nachkommazahlen an den Preissäulen der Tankstellen per Hand auswechselten?

Heute geht das ja bekannterweise alles elektronisch. Weniger bekannt ist, dass der Tankstellenpächter die Preisänderungen gar nicht mehr selbst vornimmt. Die Preise werden zentral gesteuert, so dass es vorkommen kann, das kurz bevor man zur Zapfpistole greift, der Preis geändert wird.

Auch nicht so schlimm. Der Hammer aber ist, dass die Mineralölkonzerne inzwischen eine Art Börsenspiel an den Tankstellen eingeführt haben und die Preise bis zu 4 x!!!! am Tag ändern.
Morgens 1,38, Mittags 1,30, Nachmittags 1,36, am Abend 1,35. Preissprünge von 8 Eurocent sind nicht die Ausnahme.

Als Benzin-Noob stelle ich mir da doch die Grönemeyer-Frage: Was soll das? Mit Angebot und Nachfrage hat das doch überhaupt nichts mehr zu tun. Eher damit, die Leute zu verwirren.

Wie gesagt, es erinnert viel mehr an die Börse: Wenn der Preis günstig ist: Kaufen und in Fässern im Keller lagern - und wenn der Preis wieder steigt, verbrauchen.

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Stimmt, ist mir auch schon aufgefallen. Wobei ich bei uns beobachtet habe dass die Preise Mittags am günstigsten sind. Scheinbar weil da keiner tankt. Morgens und Abends tankt der Berufsverkehr auf der fahrt von der bzw. zu der Arbeit. Deshalb tanke ich oft in der Mittagspause mal schnell.

BTW: Ich glaube Bezin darf man ab bestimmten Mengen nur in zugelassenen / geprüften Behältern lagern. Kann sogar sein das man für das lagern an sich eine Erlaubnis braucht. Man sieht ja schon was die Behörden bei den Heizöltanks in letzter Zeit für einen Aufstand machen.

unkita hat gesagt…

@fatal: Stimmt, am Mittag ist es meist am güpnstigsten. Die Erklärung erscheint mir auch sinnvoll!
Hatte übrigens auch nicht ersthaft vor, Benzin im Keller zu lagern. Wahrscheinlich wü+rde ich dabei das ganze Haus in die Luft sprengen oder ich würde unschuldig als Terrorist eingebuchtet werden.

Klapsenschaffner hat gesagt…

Wieder eines von den Dingen, die mir Angst einjagen!

Springfloh25 hat gesagt…

4 Mal am Tag??? Das glaub ich nicht - ich will Beweise!

Butterbemme hat gesagt…

Verbrecher! Alles VERBRECHER!
Aber solange sich in Sachen alternative Energien in Autos nicht schnell was ändert, wird das wohl auch so bleiben.

unkita hat gesagt…

@schaffner: Immer mit der Ruhe!

@floh: Bin leider in Urlaubsvorbereitung, sonst würde ich mal ein paar Fotos machen.

@bemme: Ich fürchte bei alternativen Energien würde das Spiel ähnlich laufen.

Anonym hat gesagt…

Zum Glück betrifft mich der Benzinpreis nicht direkt, da ich ein Firmenauto habe. Allerdings fällt mir jedesmal die Kinnlade runter, wenn ich an die Kasse gehe. Es ist teilweise wirklich eine Frechheit, was für einen Liter Diesel verlangt wird. Je nachdem, ob gerade Urlaubszeit ist, kann der Preis von einen Tag auf den anderen über 10 Ct steigen.

Anonym hat gesagt…

Ich hab mal in den Sommerferien in einer Tankstelle gearbeitet und als Kassierer kriegst du die Wut der Autofahrer direkt zu spüren... Auch wenn viele wissen, dass wir die Preise nicht selber ändern, so kam da doch öfters die ein oder andere wüste Beschimpfung.

In solchen Tagen bin ich mehr als froh, dass ich nicht auf ein Auto angewiesen bin (und trotz Führerscheins auch keins habe). Mein Fahhrad tut's auch! :)

unkita hat gesagt…

@lok: Bin mal auf den kommenden Bahnstreik gespannt. Wahrscheinlcih wird wieder zeitgleich der Rohölpreis auf dubiose Weise steigen.

@adda: An der Tanke sollte es an solchen Tagen eine Gefahrenzulage geben.

Hazamel hat gesagt…

@floh:

Hinfahrt Seminar 7.15: Diesel 1,12
Uh... ich muss auf dem Weg nach Hause tanken!

Rückfahrt 13.00: 1,17
Öhm... nöööö, das geht noch

Hinfahrt Sport 15.00: 1,15
Shit... geht nicht! Ich MUSS tanken!

Rückfahrt Sport 18.00: 1,09
-tilt-

So erlebt dieses Jahr im Mai an einer Tankstelle in Paderborn-Elsen

Was die fragen nach dem Warum angeht: Bayern 3 war mal so frei und hat beim Bahn-Warnstreik die Pressesprecherin der Mineralöl-Vereinigung angerufen wie es denn kommen würde, dass "zufällig" die Preise gerade dann um putzige 9 Cent nach oben gegangen wären, wenn die meisten Leute auf das Auto angewiesen wären. Die Antwort überrascht:
Das habe mal gar nichts mit der Bahn zu tun, es gäbe auch sowas wie Preisabsprachen nicht und wenn dann hätte das Kartellamt das ja nachweisen können und überhaupt hätten die Tankstellen noch günstige Reserven gehabt und mit dem Nachfüllen teuerer einkaufen müssen und wären bei den niedrigen Preisen fast ins Minus gerutscht. Und überhaupt wären ja nur die Steuern schuld am hohen Benzinpreis. Wenn man die runterrechnen würde, dann wäre man noch unter den günstigeren Ländern in Europa!

Und übrigens, die Welt ist eine Scheibe :)

aworldtocome hat gesagt…

Ich glaube sowas hängt von der Situation an den Förderanlagen ab, und sobald für 5 Minuten die Fördermenge gesunken ist gehen die mit den Preisen hoch nur um dann zu merken, dass die Aufregung umsonst war, weil irgendein Arbeiter seinen Helm ins Bohrloch hat fallen lassen.