Montag, 26. April 2010

Letzter Aufruf Rabi Kohl!

Heute bekommst du deine letzte Chance. In der Vergangenheit schmecktest du immer entweder holzig oder wässerig. Wenn ich aber Holz schmecken will, trinke ich Rotwein, wenn ich Lust habe auf Wasser zu kauen, kaufe ich ich mir Gummiwurst (Lyoner oder so). Sogar im Eigenanbau hab ich es schon probiert. Aber du bis ja sowas von stur! Hast einfach mit der Spaltung aller Köpfe reagiert.

Nun sagen aber alle du wärest sehr lecker, so mit Kartoffeln und weißer Soße. Die können sich doch nicht alle irren. Obwohl mich ja ehrlich gesagt so weiß mit weiß und hellgelb irgendwie an Krankenhaus erinnert. Dort gibt es dich ja übrignes auch ständig. Genau so wie in Kinderkrippen. Wahrscheinlich muss man entweder keine Geschmackssinn mehr haben, wie es bei Kranken bisweilen zu beobachten ist, oder aber ein Faibel für geschmackloses Essen haben, wie bei Kindern in einem gewissen Alter festzustellen. (Nudeln, sehr junger Camembert, Lyoner,...)

Aber ok, ich will mich hier nicht zu sehr aufregen. Aber wenn du heute wieder Zicken machst, dann fliegst du ganz von der Speisekarte. Wahrsdcheinlich interessiert dich das gar nicht, wegen der viele Kranken und Kinder, aber ich bin schließlich ein Multiplikator. Wenn ich hier im Internet Stimmung gegen dich mache, sind deine Tage auf deutschen Märkten gezählt. Außerdem sterben die Alten und die Jungen werden (zumindest) geschmacklich erwachsen und ich brauche dir wohl nichts über die Alterstruktur in Deutschland zu erzählen. Das Eis wird dünne mein Lieber. Also, reiß dich zusammen und sei nicht so ein Holzkopf!

Tieeeet!

Montag, 19. April 2010

Für Killertomaten

Ok - Auftrag ausgeführt, 10 Heiltränke verbraucht, Verwundungen an Händen und Kopf, Sympathiewert seitens Ehefrau (-10), Ca. 15 übrig gebliebene Teile im Gepäck, dafür 450 Silberlinge weniger Bares, aber immerhin -  und das sage ich nicht ohne ein wenig Stolz - es steht, das Gewächshaus für die Tomaten Paprika und Habaneros!

Der Aufbau war ein Alptraum. man muss erstmal darauf kommen, dass die Aussage "Alle Abbildungen zeigen die Sicht von innen" gar nicht so wörtlich zu nehmen ist. Auch die Sache mit dem 10 cm zu langen Fenster ist wohl in die Rubrik "gut gemeint" einzuordnen. Immerhin haben sich die Fensterklammern, beim Versuch die Fenster am Rahmen zu befestigen, überraschend als geeignete Projektile für die Taubenjagd erwiesen. Jedes zweite schoss beim Befestigungsversuch quer durch den Garten. Und der Versuch, die zwei Gummitürdichtungen in die kleine Aluminiumführung einzuziehen ersetzt locker einen Intensivkurs im Bodybuilding-Studio.

Aber jetzt steht es und inzwischen kann ich mich auch schon ein wenig darüber freuen.

Donnerstag, 15. April 2010

How to Hot Dog

Nun gibt es ja im Web für alles und jedes eine Anleitung. Auch dafür, wie man Hot Dogs richtig macht, aber warum hält sich bloß keiner daran? Allerorten das gleich Spiel: Aus Angst sich zu bekleckern, wird auf Röstzwiebeln, Gürkchen und fast alle Soßen verzichtet und das Würstchen quasi allein mit dem Brötchen verzehrt! Was für ein Hot Dog Frevel. Die andere Fraktion haut alles drauf was geht, aber so dass nach Verzehr eine Dusche ansteht, weil die Zutaten beim Zubeißen mit hoher Geschwindigkeit an anderer Stelle austreten. Meist in Richtung der getragenen hellen Kleidung.

Aber es geht auch anders. Daher hier für alle Freunde der schnellen Wurst meine Tipps!

1. Die nötige Grund-Stabilität bekommt ein Hot Dog durch das Brötchen. Dieses sollte daher zwar längst aufgeschnitten, aber nicht ganz durchgeschnitten sein. Die Kunst besteht darin, soweit zu schneiden, dass genug Soße reinpasst, aber nicht soweit, dass es zum Riss durch Aufweichen kommt. Das vorherige Toasten verleiht dem Brötchen mehr Stabilität. Es sollte daher nicht vergessen werden.

2. Die Wurst sollte der Gattung Frankfurter oder Pølser entstammen. Das Rot der Pølser ist Geschmackssache. Auf keinen Fall sollte die Wurst aber zu dick sein. Dann bekommt man ein böses Soßenproblem. Ab dem Zeitpunkt, zu dem die Wurst im Brötchen ist, muss der Hot Dog zügig weiterverarbeitet werden da ab jetzt das Erkalten droht und damit das Geschmackserlebnis arg getrübt wird.

3. Der nächste Schritt ist das Aufbringen der Soßen und damit die heikelste Situation der Zubereitung. Die Erfinder des Hot Dogs haben vorgesehen, dass man alle 3 Soßen (Ketchup, Senf und Remoulade) benötigt, um ein vollwertiges Geschmackserlebnis zu haben. Ich habe mich schon oft gefragt, ob man die Soßen nicht gleich zu einer mischen könnte. Das würde vieles vereinfachen. Ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass das optische Ergebnis den Geschmack deutlich trüben würde.



Die Soßen müssen links, rechts und auf der Wurst positioniert werden. Hierbei ist darauf zu achten, am Ende und am Anfang des Brötchens eher sparsam zu sein, da es durch die mechanischen Kräfte beim Zubeißen zu einem Schub der Soßen in diese Richtungen kommt. Die Soße der man die größte Zuneigung entgegenbringt, sollte auf der Wurst zum Einsatz kommen. Hier ist der meiste Platz. Man kann zudem auch die aus dem Brötchen hinausragenden Wurstteile "besoßen".

4. Als nächster Schritt müssen die Röstzwiebeln eingearbeitet werden. Diese geben dem Hot Dog die innere Stabilität, vergleichbar mit dem in Beton eingearbeiteten Eisenstäben. Sie erhöhen die Viskosität der Soßen und sind daher unverzichtbar. Wer Röstzwiebeln nicht mag, muss bei der Soße große Abstriche machen oder sollte gleich zum Hamburger greifen.

5. Als letzter Schritt wird das Bauwerk mit Gurke belegt. Auf gar keinen Fall sollte das Belegen mit Gurkenscheiben vor der Einarbeitung der Zwiebeln erfolgen. Das austretende Gurkenwasser verwässert die Soßen und verringert die Viskosität. Da der Verwässerungseffekt auch trotz Röstzwiebeln eintritt, ist der baldige Verzehr des Hot Dogs nach Gurkenbelag anzuraten. Unnötige Diskussionen darüber was man dazu trinkt oder das Wetter sollten zurückgestellt werden.

Wer all dies beachtet, dem steht ein ungetrübter Fast-Food-Genuss bevor. Zum "Üben" empfehle ich aus Preisgründen den Besuch eines großen schwedischen Möbelhauses.

Mittwoch, 14. April 2010

Carpe diem!

Als ich vor 5 Jahren aus Köln wegzog, stand es groß an der Litfaßsäule: Abschiedstournee! Er ging also - und ich betrachtete es als gutes Ohmen für meine eigene Zukunft im Norden, dass durch sein Gehen alles irgednwie besser werden würde. All meine Abscheu vor dem, was in meiner Jugend an deutscher Musik so produziert wurde, fand in dem weichgespülten Vorzeige-Schwiegersohn seinen Fokus für mich. Er ging also und ich hoffte auf bessere Zeiten.

Hätte ich nur die Spuren im Sand besser gelesen! Erst schickte er seinen Sohn vor, den er tanzen ließ und verkuppelte ihn mit einer deutschen Schlagersängerin, die auch irgendwie wieder in diese Vorzeigeschublade passte. Dann trat er selbst in Talkshows auf und äußerte sich (oder auch nicht) zu politischen Themen. Und jetzt? Jetzt "commt" er wieder. Auf den Litfaßsäulen ist es gelb auf schwarz zu lesen! (Ob das nun politisch gemeint ist?)

Womit haben wir das verdient? Wer hat das angestoßen? Erleben wir gerade wieder so etwas wie die Renaissance des schlechten Geschmacks? Howie!- bitte geh wieder!!

Dienstag, 6. April 2010

Sandbaged with her handbag

Es wird Zeit hier mal in aller Öffentlichkeit über ein Thema zu berichten, über das es auf den ersten Blick eigentlich nicht viel zu sagen gibt. Es geht um Handtaschen. Ich glaube, ich habe ein psychologisches Problem mit ihnen und will mich der Sache hier mal so gar nicht wissenschaftlich nähern, denn schließlich sind wir hier ja in einem Blog und nicht bei Science oder so.

Zunächst einmal bedarf es vielleicht einer Klassifizierung der Handtasche. Man kann grob drei Varianten ausmachen.

Die erste hat eine Größe einer  kleinen Geldbörse, ist meist strass besetzt und hängt an der Schulter einer dezent geschminkten Dame mit einem Body-Mass-Index unter 20. Über den Handtaschen-Inhalt kann nur spekuliert werden, da in eine solche Handtasche einfach nicht viel hineinpasst und noch nie jemand gesehen hat, dass eine Trägerin etwas aus ihr hervorgeholt hätte. Es muss sich demnach um etwas völlig unbrauchbares handeln, wie Teebeutel oder Murmeln. Diese Art Handtasche ist demnach in der Kategorie Assesoir zuzurechnen. Sie dient quasi als Kleidungsstück

Die zweite Variante ist mit 25-30 cm breite deutlich größer, besitzt kurze Tragegriffe und wird vorzugsweise mittels Hindurchstecken der Hand, zwischen Achsel und Innenarm getragen. Die Trägerinnen sind dem Typus Geschäftsfrau (gern aus dem Bereich Marketing) zuzurechnen, haben einen forschen Gang und fördern aus den Tiefen der Tasche schier unendliche Mengen nützlicher Dinge hervor. Zum Inhalt gehören mindestens zwei Handys (beruflich und privat), ein Smoothy, Kaugummi (das Meeting nach dem Mittagessen!) ein Riesenportemonnaie, mit vielen Bonuskarten und einem Bild von einem schlanken smarten Mann (Mir scheint, ist es immer derselbe!??), Taschentücher, ein Schirm, Autoschlüssel, Haustürschlüssel, Hustenbonbons, ein Stadtplan, ein Terminplaner, Kontaktlinsenreiniger, ein ipod, Schminksachen und Ersatzstrumpfhosen. Diese Art Handtasche wird von den Trägerinnen, obwohl sie ständig Dinge hineinlegen und herausnehmen, gerne auch aus der Hand gegeben.

Hier möchte ich kurz auf meine Handtaschenphobie eingehen. Ich habe nämlich ein gehöriges Problem mit Handtaschen, die mir Frauen einfach in die Hand drücken ("Halt mal, ich will nur kurz den Mantel anprobieren"). Aus meiner Sicht gibt es nichts Bescheuerteres als einen Mann, der irgendwo peinlich berührt und wartend mit einer Handtasche herumsteht. Meine Güte, das sieht doch so was von Oberschwul aus... Nicht das ich was dagegen hätte, dass man mich für schwul hält, aber dann doch bitte nicht so tuntig-klischeehaft. Außerdem habe ich die Vermutung, dass das "Handtaschen-halten" bei bestimmten Frauen so eine Art ist, der Welt zu zeigen, dass sie ihren Mann im Griff haben, weil er sich für sie öffentlich zum Deppen macht. Deswegen gehöre ich schon seit Jahren zur Gruppe der notorischen Handtaschenverweigerer. (Was das Thema betrifft habe ich übrigens mit meiner Frau großes Glück!)

Schließlich kommen wir zur letzten Kategorie der Handtaschenträgerinnen. Diesen Typus gibt es in mehreren Ausprägungen. Anders als Typ 2, würde keine der Damen ihre Tasche jemals freiwillig aus der Hand geben. Auch beim Essen wird sie entweder über den Stuhl gehängt und mit dem Rücken eingeklemmt oder in Sichtweite unter dem Tisch platziert. Hintergrund dieser Vorsicht ist eine panische Angst, bestohlen zu werden. Aus dieser Angst heraus werden die Taschen (die dazu mit einem sehr langen Schlaufen ausgestattet sein müssen) auch gern von der linken Schulter über die Brust unter den rechten Arm und über den Rücken zurück geführt, wobei die rechte Hand die eigentliche Tasche zusätzlich an das Becken drückt. Ich will auch das Vollbild dieses Handtaschentyps nicht verschweigen. Dieses ist so gekennzeichnet, dass zwar die gleiche Führung der Tasche vorgenommen wird, die Tasche aber vorne vor dem Bauch mit beiden Händen umklammert wird, damit auch ein unbemerkter Griff von der Seite in die Tasche gänzlich ausgeschlossen ist. Dieser Typus ist häufig mit einem beigen Wollmantel und einer rosa Strickmütze bekleidet in der Lüneburger Heide anzutreffen, gern auch im Frühsommer.

Über den Inhalt dieser Handtaschen kann ebenfalls nur spekuliert werden, da er Ford Knox-mäßig, quasi uneinnehmbar ist. Daher vermute ich dass dort große Mengen Schmuck, Gold und Geld lagern. Grund könnte sein, dass sich mit dem Gewicht ein potentieller Angreifer ohne große Mühen mit der Handtasche auch niederschlagen lassen könnte.