Samstag, 24. November 2007

Selbsterfahrungs-Wochenende

Dieses Wochenende, obwohl gerade mal angefangen, ist mein Selbsterfahrungswochenende. Wäre ich jetzt mit einer Betroffenengruppe in der Toskana, würde das sicher einen Haufen Geld kosten. Hier ist es umsonst. Grund genug, die Welt an meinen Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Also... Was ich über mich gelernt habe:

1. Wenn das Weib weg ist, schneide ich mir beim Kochen immer, wirklich immer, heftig in den Finger. --> Der Besuch beim Griechen ums Eck scheint ungefährlicher.

2. Ich bin der mieseste Geschenke-Einpacker aller Bundesländer, in denen ich schon mal gelebt habe. Warum muss ich dann auf die blöde Idee kommen, dieses Jahr mal einen selbst gebastelten Adventskalender zu gestalten?
-->Nächstes Jahr unbedingt nach Covenience-Geschenken ausschau halten.

3. Tchibo würde gerne haben, dass ich meinem Weib die namentlich passenden Ohrringe, Ketten und Ringe in Gold-Silber-Kombi schenke, nur wegen des Namens. Da haben sie sich aber geschnitten!
-->Äh, schlechtes Wortspiel, irgendwie....

4. Die Leute die im hiesigen Mediamarkt am Samstag um 16.00 Uhr anzutreffen sind, entsprechen tatsächlich dem Werbeniveau.
--> Mediamarkt eigentlich zukünftig konsequent boykottieren!

5. "Westworld" gekauft und nahe dran, den Film am PC anzuschauen...
--> Wir brauchen wirklich dringend einen Ersatz für den defekten Videorekorder.

6. Auch, wenn die wenig geschätzte Kollegin wesentlich mehr verdient... und Frau Suckale (Personalvorstand der Bahn) mit 35.000 € Grundgehalt und i.d.R. 140.000 € Monatsgehalt deutlich macht, dass es zukünftig immer schwieriger wird, das Wort "Verhältnismäßigkeit" plausibel zu machen...
--> ...Ich bin mit meinem Leben eigentlich zufrieden.

7. Anne Will, Melissa Etheridge, Jodie Foster, Ruth... Seltsam...alles Frauen, die ich sehr schätze!
--> Auf keinen Fall in Frauenliteratur erhellende Infos erwarten.

8. "On the Road home" von Heart ist wirklich eine nette CD!

Freitag, 23. November 2007

Over the garden wall, two little lovebirds - cuckoo to you!

Ich weiß, sie werden auch dieses Jahr wieder den Balkon verwüsten, aber ich kann nicht anders. Die Frau ist das Wochenende weg, gute Gelegenheit Nachschub zu kaufen. Wann wohl die ersten Rotkelchen kommen...

Sonntag, 18. November 2007

Ein halbes Schinkenohr?

Mindestens zweimal im Jahr (zu Geburtstag und Weihnachten meiner Frau) mache ich mich alleine auf in den Geschäftsdschungel unserer Kleinstadt. Nach getaner Arbeit belohne ich mich dann mit einer Dönertüte. Eine Dönertüte ist hier der letzte Schrei! Sie besteht aus Döner, Pommes, Salat und einem Haufen Soße. Letztere bringt es mit sich, dass man das Gebilde möglichst schnell essen muss, bevor es durchweicht. Dieser Umstand veranlasst den Verkäufer meines Vertrauens (er isst seine Gebilde unter Zeugen selbst) zu meinen, man müsse auch den Verkaufsvorgang möglichst zügig erledigen. Am Samstag bspw. sagte er, nachdem ich meine Bestellung brav aufgesagt hatte: "Schinkenohr Halb?" Ich entgegnete, ich wolle Döner und kein Schinkenohr. Leise Zweifel ob der Vertrauenswürdigkeit keimten in mir auf. Man hört ja in letzter Zeit immer öffter von dem Gammelfleisch.

Beim Wiederholen seines Ausspruches, meinte ich statt Halb nun Kalb verstanden zu haben, was aber seine Frage nicht minder verständliche machte. Der Dönermann wurde langsam ungeduldig. Nicht dass sonst noch jemand im Laden stand, aber offensichtlich lief auf dem im dort installierten LCD-Fernseher (150 Bilddiagonale!) gerade sein Lieblingsvideo.

Dann auf einmal hatte ich es, nachdem ich die zwei Drehspieße entdeckt hatte. Bei dem einen handelte es sich um.... Geflügel. Der gute Mann hatte mich "Chicken oder Kalb" gefragt. Offensichtlich gibt es bei Türken ein sprachliches Problem mit dem Wort "Huhn", ähnlich wie die Chinesen das mit dem "R" haben - oder "chicken" ist ein türkisches Schimpfwort, dass man ungeliebter Kundschaft ungestraft zurufen kann. Was weiß ich... Aber als er mich dann noch fragte,ob ich meinen Döner süß (suss?) haben wollte, war ich mit meinen Nerven am Ende. Erst als er entnervt auf die diversen Soßen zeigt, verstand ich.

Nächstes Mal geh ich zu dem plattdeutsch sprechendem Wurstverkäufer am Markt. Den versteh ich wenigstes!

Dienstag, 13. November 2007

Winterzeit - Lesezeit

Wenn am nächsten Sonnabend die Messehallen in Hannover ihre Pforten schließen und der letzte 350 PS-Bolide die Bühne verlassen hat, wenn die Kollegen das obligatorische Schulterklopfen (Wir sind weltweit die Größten!) beedet haben und der Lakai auch die letzte Jubelmeldung webmäßig verbraten hat - dann, nein erst eine Woche später, aber dann kann er sich der Lektüre eines guten Buches hingeben, das fernab von jeglichem Marketinggequatsche, Geist und Seele erfreut.

Nun ist der Lakai ein langsamer Leser, der sich inzwischen vermehrt dem Hörbuch zuwendet. Aber wenn dann mal Zeit ist, darf es gerne ein "richtiges Buch" sein. Doch die letzten Werke waren eher Fehlgriffe: José Saramago hört sich doch all zu gerne reden und seine Satzbaukonstruktionen sind für einen einfachen Mann irgendwie zu viel des Guten. "Weißes Wasser" von Tim Parks mag ja als Erbauungsliteratur taugen und Tanöd ist... wie der Name schon sagt. Ach ja - dem Zauberlehrling aus dem Ligusterweg Nr 4 habe ich in letzter Zeit schon genug Aufmerksamhkeit geschenkt. Boris Akunin scheint seine wohl verdienten Millionen gerade auszugeben, ansonsten gäbe es wohl schon wieder ein neues Werk. Wer bleibt...? Wolfram Fleischhauer. Aber seit der die Frauen mit so Tangogedöns bestechen will, ist das ja auch nicht mehr so meins und Carlos Ruiz Zafon kenn ich schon. Aber wenn es nochmal so was wie "Die Frau des Zeitreisenden" (Audrey Niffenegger) gäbe, das wäre doch was. Auch der Drachenläufer hört sich doch gut. Aber komme mir bloß miemand mit "Ildikó von Kürthy". Pfui Spinne!

Montag, 12. November 2007

Die fünfte Jahreszeit

Als bekennender noddeutscher Karnevalsmuffel, steht dieser an Platz Nummer 1 der Dinge, die ich an Köln nicht vermisse. Leider hat mich die Stadt dafür mit einem Vergessensfluch belegt, der zur Folge hatte, dass ich der Stadt dieses Wochenende einen Besuch abtattete.

Na und? mag sich der unkundige Leser nun Fragen. Dazu ist zu sagen, dass auf dieses Wochenende der 11.11 fiel, an dem um 11.11 die neue Karneval-Session (um Gottes Willen nicht Saision sagen!) beginnt. Diese ist zum großen Leid des Kölners in diesem Jahr durch besondere Kürze gekennzeichnet (Erst in ca. 100 Jahren ist der Karneval wieder so kurz). Dieser Umstand führt (besonders beim Karneval) dazu, möglichst heftiger und schon mal ein wenig früher zu beginnen. So auch geschehen am 10.11, als wir uns an der Kölnarena durch ein Meer von Pappnasen kämpfen mussten, die zur Einstimmungsparty da waren.

Das war allerdings noch nichts gegen die Mengen, die am Sonntag auf dem Weg zum "Alter Markt" waren, wo traditionell der offizielle Countdown lief. Da ich meinen Fehler inzwischen bemerkt hatte, blieb ich vorsichtshalber in der Wohnung verschanzt. Aber die Stadt hatte kein Erbarmen. Im Radio wurden Karnevalsschnulzen hoch und runter gespielt und meine Gastgeberin (Wahlkölnerin und damit dem Karnvalsviruns i.d.R. extrem verfalllen) sang diese fröhlich mit.

Als Abschieds-Gag hatte sich die Stadt dann noch etwas Besonderes ausgedacht. Am Bahnsteig wurde die vermeintliche Richtung meines Zuges auf der Tafel mehrmals gewechselt. Das hatte natürlich zum Ziel, dass ich - voller Panik - auf andere Bahnsteige sprinten sollte, um dann den eigentlichen Zug zu verpassen. Aber dazu bin ich Profi genug. "Einfach aussitzen", dachte ich mir, das hast du in Köln gelernt. Und siehe da, 10 Minuten später saß ich im reztenden Zug.

Tätä-Tätä-Tätä.... Köööööle... alaaf.

Freitag, 9. November 2007

Endlich Minister

Da ich nun schon schon zum Bundesgesundheitsminister vorgeschlagen worden bin, dachte ich mir, ich muss mich erst mal mit dem Amt vertraut machen. Und siehe da: Es ist doch erstaunlich, was sich für Erkenntnisse (durchaus auch für die gesamte Politik) ergeben, wenn man einen Blick auf das Minsisterium wirft.

Schaut man sich die bisherigen Inhaber(innen) des Ministeriums an, fällt auf, dass es sich bei dem Amt um ein klassisches Qutenamt handelt (10 Frauen, 2 Männer). Auch interessant, dass man früher Jugend, Frauen und Familie gleich mit in den Gesundheitstopf geworfen hat. War ja schließlich Frauensache! Inzwischen, da die Gesundheitskosten explodieren, hat man mal ein eigenes Ministerium daraus gemacht. Ein undankbares.

Aber, das ist nicht alles was sich geändert hat. Am deutlichsten wird dies, wenn man sich mal anschaut, was die einzelnen Minster(innen) ausgezeichnet hat.

Elisabeth Schwarzhaupt (1961-1966, CDU):
Verhinderte (gegen ihre eigene Partei!) die Aufnahme eine Klausel ins Eherecht, der dem Mann erlaubt hätte, sich in fast allen "ehelichen Belangen" rechtlich durchzusetzen.

Käte Strobel (1966- 1969, SPD)
Ein besonders Anliegen von ihr war die sexuelle Aufklärung. So vernalasste sie die Produktion eines Aufklärungsfilms Helga, der ein riesiger Erfolg war (40 Mio Zuschauer)
Käte Strobel wurde übrigens am gleich Tag wie ich geboren.

Katharina Focke (1972- 1976, SPD)
Katharina Focke war als Ministerin sehr populär. Selbst die Ressortkämpfe um Zuständigkeiten im Gesundheitsbereich Mißerfolge im Kampf um die Dämpfung der Kostenexplosion im Gesundheitswesen schadeten ihrem Ruf nurwenig . Katharina Focke initiierte Aktionen für eine gesunde Lebensführung (Nichtrauchen/Trimm-Dich) und setze sich im Kampagnen für die Gleichberechtigung der Frau ein. Auch in Sachen Erziehung machte sie sich einen Namen: So wurde aus der "väterlichen Gewalt" die "elterliche Sorge" und sie sorgte dafür, dass entwürdigende Erziehungsmethoden verboten wurden.

Antje Huber (1976 - 1982, SPD)
Sie führte 1979 das Gesetz zum Mutterschaftsurlaub von sechsmonatiger Dauer mit Arbeitsplatzgarantie und Kündigungsschutz ein. Als Anfang der 80er Jahre das Kindergeld um 10 DM gekürzt wurde, wollte dies Antje Huber nicht mittragen und trat ihrem Amt zurück.

Anke Fuchs (1982, SPD)
Hatte das Amt nur ein halbes Jahr inne. Keine Zeit etwas zu bewegen.

Heiner Geißler, (1982 -1985, CDU)
In der Amtszeit des erste Mannes dieses Ministeriums wurde der Erziehungsurlaub eingeführt. Berufstätige Mütter und Väter konnten zunächst 10 Monate, dann bis zu drei Jahre pausieren, ohne ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Erstmals gab es auch einen Anspruch auf ein einkommensabhängiges Erziehungsgeld.

Rita Süssmuth (1986, CDU)
In der Amtszeit von Rita Sussmuth hatte das Ministerium seine bis dahin längsten Namen: "Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit". Rita Süssmuth trat für die Reform des Abtreibungsparagraphen ein, die der Frau das letzte Wort zugesehen wollte, stieß damit aber auf viel Kritik aus den eigenen Reihen. In ihrer Amtszeit wurden erstmals drei Jahre für Kindererziehungszeiten von Müttern und Vätern in der gesetzlichen Rentenversicherung anerkannt.

Ursula Lehr (1988 - 1991, CDU)
Forderte die Kinderbetreuung für unter Dreijährige ("Krabbelstuben") wodurch es zu harten Kontroversen mit ihrer CDU/CSU-Bundestagsfraktion kam.

Gerda Hasselfeldt (1991- 1992, CSU)
War die erste Inhaberin des auf Gesundheit reduzierten Amtes. Hat in dem Jahr in dem sie das dem Amt inne hatte, kein eigenes Profil entwickeln können.

Horst Seehofer (1992–1998, CSU)
Lehnte die Gesundheitsprämie (Kopfpauschale) in der Krankenversicherung ab und trat 2004 als stellvertretender Fraktionsvorsitzender zurück. Sein Amt fiel in die Zeit des ersten Gammelfleischskandals. Hierbei und auch in der Frage der Tabakwerbung wird ihm von den Medien immer wieder vorgeworfen, dass seine Entscheidungen wenig hilfreich waren.

Andrea Fischer (1998 - 2001, B90/Grüne)
Nach der Übernahme des Ministeriums gab Andrea Fischer das Rauchen auf. Sie kündigte eine grundlegende Gesundheitsstrukturreform an, die bereits im Vorfeld heftigen Widerstand von Ärzten und Pharmaindustrie verursachte. Andrea Fischer machte die von Seehofer durchgesetzten Relungen zur Selbstbeteiligung wieder rückgängig. In ihre Amtszeit viel die BSE-Krise. In folge derer sie 1991 von ihrem Amt zurücktrat.

Ulla Schmidt (Seit 2001, SPD)
Im Mai 2003 stellt sie die Eckpunkte der Gesundheitsreform vor, die nach jahrelangen Diskussionen deutlich modifiziert 2007 beschlossen wurde und 2009 in Kraft treten soll.
Kaum eine Reform wurde schon vor Inkrafttreten so hart umkämpft und diskutiert. Auf Kritik ist Ulla Schmidt besonders durch die Anfang 2004 eingeführte Praxisgebühr gestoßen. Obwohl sie verkündete, dass im Gegenzug die Beiträge zur Krankenversicherung sinken würden, sind diese seither mehrfach erhöht worden.


Und die Moral? Tja, ich habe den Eindruck, früher wurde irgendwie mehr bewegt. Es gab aber auch weniger Skandale. Und die Einzige, die wegen eines Skandals mal zurückgetreten ist, war Frau Fischer, die mir in der Riege der neueren Minister/innen noch die sympatischte ist.
Soviel dazu. (Ach ja, das war übrigens Post 250!)

Montag, 5. November 2007

In die Pfanne gehauen

Wir gratulieren dem Gewinner des Hauptpreises der diesjährigen unkita-Privattombola - der nun eine nagelneue Alu-Druckgusspfanne im Wert von 50 € sein Eigen nennen darf.

Ja, ja - lieber Gewinner, sie brauchen sich gar nicht in Bescheidenheit zu üben. Treten Sie ruhig ans Licht der Öffentlichkeit. Schließlich war es diesmal gar nicht so einfach, den Preis zu finden. Er war ja gut versteckt in der Kofferablage des ICEs nach Köln. Da muss man erst mal drauf kommen, dass es sich nicht um ein vergessenes Gepäckstück handelt, sondern um den Hauptpreis. Manch ein Blödmann hätte die Pfanne vielleicht dem Bahnpersonal übergeben, aber nicht so unser diesjährige Schlaumeier. Bravo! rufen wir ihm zu. Gut gemacht. Wohl verdient!

Wir sind ebenfalls sicher, dass dem Gewinner die kleine Diebstahlsicherung mit Selbstschussanlage früh genug ins Auge fällt und es so keine bösen Verletzungen gibt.

Viel Spaß noch mit dem Gewinn, wünscht Ihnen Ihr
Unkita