Mittwoch, 28. Februar 2007

Schweinebaumel

Immer wieder hege ich nach einem Urlaub den Wunsch, ein wenig der während der Auszeit erworbenen Ruhe und Gelassenheit dauerhaft in das Berufsleben herüberzuretten. Und immer öfter stelle ich fest, dass das nicht mehr so leicht geht wie früher. Allzu schnell ist man wieder von der hektischen Betriebsamkeit gefangen. Irgendwie bringt mich das jetzt auf "Schweinebaumel". Als Mann mittleren Alters kann ich mir kaum mehr vorstellen, dass diese Art des Abhängens als Kind einmal entspannend gewesen sein soll.

Vielleicht ist ja aber beides nur eine Frage der Übung?

Dienstag, 27. Februar 2007

Draußen nur Kännchen!

Ich finde es ist Zeit, einmal ein paar Worte zur deutschen Kaffeekultur zu verlieren.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass man im Ausland mit Stolz präsentierte Schilder finden konnte, auf denen „Deutscher Filterkaffee“ als Besonderheit angepriesen wurde. Und das nicht nur in unserem siebzehnten Bundesland auf den Balearen! Etwas mehr Arroganz schlug einem dagegen schon in manchem „Sonntags-Oma-Café“ entgegen. Nicht selten war auf der Terrasse ein „Draußen nur Kännchen!“ im militärischem Befehlston zu hören.

Und heute….? Café Olé, Latte macchiato, Schümli. Espresso & Co beherrschen inzwischen das Kaffeeland. Nun ist gegen eine Erweiterung des Angebotes ja nichts zu sagen, aber nach reiflicher Überlegung, will ich meinen Filterkaffee wieder ins Programm aufgenommen wissen. Und zwar aus den folgenden Gründen:

Latte macchiato
Sicher momentan der Star unter den Kaffees. Nun sieht das Zweiphasen-Gemisch aus Espresso und Milch wie es sich umeinander schmiegt sicher sehr schön aus und bietet Freunden des Wortes auch vielerlei Assoziationsmöglichkeiten philosophischer und sexueller Art.( Gabriel Barylli hat dies zum Beispiel in seinem „Butterbrot“ sehr nett beschrieben.) Aber rein praktisch verbrenne ich mir beim Latte jedes Mal die Fingerspitzen. Und mal ehrlich: Wenn er schmecken soll, muss man ihn doch umrühren.

Espresso
Ist wie ein Quicky. Dagegen ist, wenn es nicht zur Gewohnheit wird, ja nichts zu sagen. Männer haben dabei aber nicht mal die Zeit, mehr als ein oder zwei Bundesliga-Begegnungen des Wochenendes zu analysieren. Frauen können nur die Beziehungsprobleme einer Freundin lösen. Wer glaubt, zwei Expressi oder gar ein „doppelter“ würden das Vergnügen erhöhen, verweise ich auf die eingangs gebrauchte Metapher des Quickys.

Cappuccino, Café Olé/Milchkaffee
Den Cappuccino gibt es als Alternative zum Filterkaffee schon sehr lange. Ebenso, wie beim Milchkaffee, der anfangs gerne in schnell auskühlenden, henkellosen Halbkugeltassen serviert wurde, sind beim Cappuccino die Zeiten da er mit Sahne serviert wurde, gottlob vorbei. Durch die Schaumkrone haben Männer noch Zeit für die 2.Liga und Frauen können der Freundin die neuesten Macken des eigenen Freundes mitteilen, so dass wieder neuer Gesprächsstoff für andere Runden da ist.
All dass hilft aber nicht, wenn man (wie ich) kein Freund es Milchschaums ist. Als Alternative sind sie ok, aber als dauerhaften Ersatz taugen Cappuccino und Café Olé nicht.

Nespresso, Senseo, Cafissimo & Co.
Diese für den Hausgebrauch bestimmtem Varianten sind gut geeignet für den erfolgreichen Single-Hausmann, der morgens schnell auf Betriebstemperatur kommen muss oder am Abend nur wenig Zeit hat, sich zu erfrischen, weil ein abendlicher Termin ansteht. Aber was tun, wenn mal Besuch kommt? Bis der letzte Gast seinen Kaffee hat, will der erste schon wieder Nachschub. Abgesehen davon sind die Pads und Kapseln ökologisch und was den Preis betrifft eine Katastrophe. Aber im muss zugeben. Die Maschinen sehen gut aus. Mit allerlei Accessoires wie Kapselspender und Kakaopulverstreuer ausgestattet, wertet es eine Küche auf.
Tja, so sieht sie für mich aus, die neue Kaffeewelt.

Ich glaube, nächstes Jahr geht es mal wieder nach "Malle", Filterkaffee trinken.

Sonntag, 25. Februar 2007

Steal away...

Falcon schlug mal wieder mit dem Stöckchen. Anders als erwartet, hat es mir übrigens sehr viel Spaß gemacht. Manchmal muss man zu sowas wohl einfach gezwungen werden.

Nun denn...

Stöckchenregeln:
1. Öffne deinen Musicplayer (iTunes, Winamp, Media Player, iPod etc.) nkte Empfehlung.
2. Stelle es auf Shuffle/ Random
3. Drücke “Play”
4. Schreibe für jede Antwort den Songtitel, der gerade gespielt wird, auf:
5. Drücke für jede neue Frage den “next” Button.
6. Lüge nicht und tue so als ob du cool wärst… Tipp’s einfach ein!

Vorspann:
Still in Love with you (Thin Lzzy)
Das Lied gehört in der Tat zu dem Vorspann meiner musikalischen Hörerlaufbahn. Aber wegen dem grandiosen Übergang von Cowboysong zu „The boys are back in Town“ ist die LIVE-CD immer noch auf der Festplatte.

Aufwachen:
Hindsight (Beady Bell)
Übersetzt bedeutet das „Hinterher“ oder „im Nachhinein“. Da ist man immer klüger. Stimmt! Aber auch wenn das Aufwachen manchmal weniger schön war. Ich würde die gleichen Fehler wohl immer wieder machen.

Erster Schultag:
Flowers (New Radicals)
So wie die Band gibt es leider meine erste Schule (Barackenbau) auch nicht mehr. Aber ähnlich sentimental wie der Song, sind meine Erinnerungen an meine erste Lehrerin, der ich viel zu verdanken habe. Gerne würde ich ihr dafür Blumen schenken.

Verlieben:
Spirit of the west (Pulling lame)
Kanadische Band, auf dem Friedberger Burgfest gehört, als ich schwer verliebt in eine Mitstudentin war, die aber schon lange mit so einem doofen Typen zusammen war. Heute weiß ich, dass ich nur etwas weniger "lame" hätte sein sollen.

Das erste Mal:
Coin toss (Marceo Parker)
Hihi, hatte vielleicht wirklich etwas mit Münzwurf zu tun. Durch üben wird man besser. Das erste Mal geht meist völlig daneben. So war es denn auch.

Kampflied:
3 Doors down (Be somebody)
Na, als Kampflied eignet sich die Rockballade nicht gerade. Aber als Motto, nicht irgendwer zu sein, sondern man selbst, durchaus passend im „Kampf“ des Lebens.

Schluss machen:
Fury in the slaughterhouse (One way dead end street)
Der Titel sagt alles. Dead end street ist ein passender Titel für das Ende einer Beziehung.

Abschlussball:
Maroon (Helicopters)
Sehr schöner Titel, nach dem ich, hätte ich je eine Tanzschule besucht, sicher auch gerne Foxtrott oder Jive oder was-auch-immer getanzt hatte. Aber die Weigerung eine Tanzschule zu besuchen, gehörte zu meinen unumstößlichen Prinzipien - damals. Heute würde ich vielleicht, aber Freistil mag ich immer noch lieber.

Leben:
Peter Malick Group feat. NorahJonas (All your love)
Vielleicht ist all das was mit Liebe gemacht wurde, das was später mal von dem eigenen Leben übrig bleibt.

Nervenzusammenbruch:
Cardinal Zen (Far from home)
Weia, jetzt oute ich mich auch noch als Besitzer so einer Chill-out CD. Der Gedanke fern von zu Hause leben zu müssen, hat mich, als es wegen der Ausbildung nötig wurde, in der Tat viel Nerven gekostet. Inzwischen bin ich da Profi.

Autofahren:
Indigo girls (Something real)
Tja, der Titel eignet sich wohl gut zum Auto fahren. Ich würde es wohl auch gerne mal im Land der Indigo girls tun. Mehr fällt mir als Bahnfahrer dazu gerade nicht ein.

Flashback:
Take that (Never forget)
Also, wer hat denn das wieder in meine Musikbibliothek gemogelt. War da wieder meine Frau… Erinnert mich aber an die Bay-City-Rollers Euphorie der Nachbarstochter, die ich auch nie vergessen werde...

Wieder zusammenkommen:
Helen Sjöholm (Gabriellas Song –Soundtrck „Wie im Himmel“)
Schöner Film, in dem der Musiker nach einem totalen Zusammenbruch sein Leben ändert, und im Dorf seiner Kindheit wieder “zu sich selbst findet“. Er kommt quasi wieder mit sich selbst zusammen.

Hochzeit:
Rosenstolz (Anders als geplant)
…war die Hochzeit wohl in der Tat für alle, die sie gerne miterlebt hätten. Wir zogen die „heimliche“ Hochzeit in Kölle mit anschließender Mitteilung per Postkarte von den Azoren vor. Die Feier gab es später.

Geburt des ersten Kindes:
Jewel (Cleveland)
Vielleicht sollten wir ja mal nach Cleveland fahren?

Endkampf:
Steely dan (Almost gothic)
Der Endkampf bei Gothic 3 steht noch aus…

Todesszene:
Oscar Peterson (I surrender dear)
Wäre ein schöner Abschiedssatz an meine Frau, wenn ich denn dann die Größe habe, ihn auszusprechen.

Beerdigungslied:
Dire straits (Lady writer)
Vielleicht etwas zu fröhlich für eine Beerdigung.

Abspann:
The road to hell (Chris Rea)
Ich hoffe, mein Abspann sieht anders aus!


Tja, wen vergraule ich nun mit dem Weiterreichen des Stöckchens von meinen Lesern?

  • Die Dampflok: Die hat meine Posts vermisst, vielleicht verknusert sie es dann ganz gut.
  • Julchen, weil die beiden sich kennen und dann gleich was zu diskutieren haben.
  • Frau Detmer, weil die das hier sowieso nicht liest und daher als Leserin auch nicht wegfallen kann.

Ps.: Ach ja, "Steal away" von Ezio kam leider nicht, hätte ich mir aber gewünscht. Daher wenigstens als Posttitel.

Samstag, 24. Februar 2007

Bericht vom Pølser - Ortstermin

Gerade im Februar nach Dänemark zu fahren gilt (wegen des Wetters) gemeinhin als weniger gute Idee. Mit der Aussicht auf eine Haussauna und genug wärmenden Getränken im Gepäck, verliert dieser Schrecken aber schnell an Bedeutung. Unser Urlaubsziel (Nordjütland) hat übrigens auch viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zwei davon sind auf dem ersten Bild zu sehen.

Das ganze geht natürlich auch noch etwas romantischer. Ich hasse Sonnenuntergangsbilder, aber ich mache sie immer wieder.

Mir war bekannt, dass der Däne gerne mal am Strand spazieren geht fährt. Wie professionell man das dort betreibt, ahnte ich allerdings nicht. Vielleicht doch eine gute Idee im Winter hier zu sein. Die Gefahr beim Beach-Autorennen überfahren zu werden, ist weitaus geringer als im Sommer.

Tja - und das ist er nun: Der nörlichste dänische Zipfel (mal abgesehen von Grönland) bei Skagen. Da wo Nordsee und Ostsee aufeinander prallen. Oft, so sagt man, ein gigantisches Schauspiel mit gegeneinander prallenden, aufschäumenden Wellen. Meist....

Das Nordseemuseum in Hirtshals hat für die Kinder eine besondere Attraktion bereit: Die Fütterung der Fische im (nicht mehr ganz) größten europäischen Aquarium. Als wir da waren, gabe es gerade Taucher im Schlafrock.

Natürlich gab es just in der Nacht bevor es zurück gehen sollte diese Schneekatastrophe, die viele Dänen dazu zwang, ihre Autos auf der Autobahn zurückzulassen. Gott sein Dank war unsere Seite der Autobahn "relativ" passierbar.

Auf den Schrecken gab es dann erst mal einen Eiswein.

So, nun kann der Frühling kommen...

Donnerstag, 8. Februar 2007

Fifty ways to....

...open your beer!

Der "Kapselheber" ist zwar als Gepäckstück fest eingeplant, aber man weiß ja nie, ob man ihn nicht doch verliert, kaputt macht oder ihn verlegt. Daher zur Sicherheit schnell in Erinnerung gebracht, die 50 effektivsten, originellsten oder einfachsten Methoden, ein Bier zu öffnen.

Ich fang mal an:
1. mit einem Feuerzeug (Kann ich)
2. Mit einem anderen Bier (Kann ich bis zum 3. Bier)
3. Mit den Zähnen (Kann und will ich nicht!)
4. Mit einem Schraubenzieher (Kann ich, wenn dieser vorne sehr breit ist)

(Wäre doch gelacht, wenn ich euch nicht zwei Wochen beschäftigen könnte....)

Mittwoch, 7. Februar 2007

Ich liebe es...

Bisher war ich ja resistent. Hatte für dererlei Unsinn nur ein spöttisches Lächeln übrig. Nun ist es irgendwie anders. Vielleicht befinde ich mich ja in einer Phase rapiden geistigen Verfalls. Oder falle ich schlichtweg endlich in die Zielgruppe der Werbetreibenden? Verwirrend... Es könnte aber auch sein, dass diese in den Jahrzehnten die ich von ihnen nun zwangsberieselt wurde, ...ähm ... gelernt haben.

Was solls. Ich mag diese Werbung, bei der die Wurstfrau das richtige Augenmaß hat einfach.

Vielleicht liegt es aber auch daran, das ausnahmsweise mal nicht "Geiz" und "Sparen" als Kaufmotiv transportiert wird.

Alle Kisten ausgepackt...

So, 143 Posts in einem Monat. Damit bin ich wohl Blogger-König. Habe alle Posts (die meisten sogar mit Bild) hier wieder eingestellt. Leider sind dadurch alle Kommentare weg. Genug Strafe für die eigene Blödheit.

Aber vielleicht hat ja der eine oder die andere Lust während meines Urlaubes in den alten Posts zu stöbern und zu kommentieren...

Heh, einige sind es sogar wert!

Dienstag, 6. Februar 2007

Ich sehe was, was du nicht siehst...

... und das ist rot, gelb oder grün. Manchmal auch braun.

Man kann sie essen. Genau genommen braucht man sie für eine der typisch deutschen Mahlzeiten. Um so erstaunlicher, dass sie in Deutschland kaum angeaut werden. Lediglich auf der Schwäbischen Alb, in kleinsten Mengen.

Russland war bis zum zweiten Weltkrieg der Hauptlieferant, hat dann aber aus verständlichen Gründen den Hahn zugedereht.

Heute beziehen wir sie aus Indien, Kanada, Spanien und Chile und auch wieder aus Russland.

Die kluge Hausfrau weiß zudem, dass man bestimmte Rezeptzutaten erst Am Ende zufügen sollte.

Ach ja, in der Nähe von Gelnhausen in Hessen wurde sogar ein Ort nach ihnen benannt...

Wat den nu Sportsfreund?...

Kantine" - Was Wikipedia nicht weiß

Kantine (von ital. cantina „Flaschenkeller“)
Wird in manchen dieser Örtlichkeiten fälschlicherweise in Hinblick auf das Kantinenpersonal verstanden.

... die der Verköstigung der Mitarbeiter mit vornehmlich warmen Mahlzeiten dient.
Das wort "vornehmlich" kann im Einzelfall auch für üblicherweise warm zu verzehrende Mahlzeiten Anwendung finden

Im Regelfall ist es nur Mitarbeitern und Besuchern der Firma möglich, die Kantine zu besuchen,
Diese Regelung findet immer dann Ausnahmen, wenn die Größe der Kantine in etwa einem Achtel der Belegschaftsgröße entspricht.

Externe Gäste müssen meist einen höheren Essenspreis bezahlen.
Mitarbeiter müssen dies auch, wenn sie, weil nicht oft genug in der Kantine, vom Personal nicht erkannt werden.

In vielen Unternehmen wird das Kantinenessen für die Mitarbeiter subventioniert
Regelung, die in der Zeit vor dem Weltkrieg (dem ersten WK!) abgeschafft wurde.

...häufig wird Komponentenessen angeboten.
Wird vom Personal beim Befüllen des Tellers aber wieder zu einer Komponente zusammengefügt.

Nach einer Studie der CMA machen deutsche Kantinen pro Jahr 5,12 Milliarden Euro Umsatz.
...?

Imperativ-Botschaft

Kaum zu glauben, dass die Botschaften über neu zu erwerbende PC-Spiele nun schon im Kochbuchregal stehen...

Ich hab eine!

Über Beziehungen bekam ich noch eine der wenigen im Handel verfügbaren Karten. Freu mich schon auf das Konzert!

Vinotherapie

In Zeiten erhöhten Arbeitsaufkommens kommt man als gebeutelter Arbeitnehmer ja schon auf die Idee, es statt mit Wandern mal mit Wellness zu probieren. Als Welness-Newbie schien mir die Vinotherapie gut geeignet. Bei näherer Betrachtung kommt diese dann aber doch nicht in Frage. Zumindest kann man als Anbieter davon wohl ganz gut leben.

Schmalzbrot

Die Werbestrategen, die die Platzierung dieses Audisprays-Spots zur Verflüssigung von Ohrschmalz gerade zu der Zeit, da 85% der Arbeitnehmer-Single-Haushalte nach einem anstrengenden Arbeitstag herzhaft in ihr Käsebrot beißen wollen zu verantworten hat, möchte ich liebend gerne zu einem Beratungsgespräch mit dem Ziel der Umschulung an Frau Floh reichen.

Ein Wort zur Plüsch-Randgruppe

Dieser Herr und diese Dame haben seltsame Plüschtiere geschenkt bekommen. Ich hingegen, musste dazu auf einer Kirmes den Gegenwert eines PC-Spieles in diese Münzschieber-Apparate versenken, um... - diese, ähem "Banane..."- zu gewinnen.

Die Banane hatte ursprünglich noch Augen, Ohren und Mund. Dazu gleich mehr.

Ich war superstolz und gönnte der Banane daher einen Ehrenplatz im WG-Fernsehzimmer. Mein Wunsch, später eimal damit angeben zu können, der aktuelle Landwirtschaftsminister habe schon sein Haupt auf dieser Banane gebettet, hat sich zwar nicht erfüllt, dafür rupfte eine in der Bedeutungslosigkeit verschwundene Mitbewohnerin Augen, Ohren und Mund von der Banane. Sie schmort später sicher dafür in der Hölle, aber ich habe seitdem dieses Ding am Hals und kann mich nicht von ihm trennen.

Wäre die Banane noch im Urzustand, wäre sie wahrscheinlich schon durch den Schornstein einer Müllverbrennungsanlage gewandert. Aber derart vergewaltigt und zur Plüsch-Randgruppe geworden, bringe ich es einfach nicht über das Herz, sie wegzuwerfen.

Trainbuks Rache

Nun ist es nicht wirklich angenehm, die Nacht im Zug gerade in Kassel-Wilhelmshöhe zu verbringen und um 11.00 morgens mit 14 Stunden Verspätung in der Heimat einzutreffen. Aber das lustige Krisenmanagement der Bahn, die zynischen Kommentare der Mitreisenden und die wohl schmackhaftesten zwei Dosen Becks meines Bahnfahrerlebens, lassen mich das Erlebte schon jetzt in einem milderen Licht sehen.

Einmal Dauerwelle bitte?

Früher mochte ich ja den Wellenschnitt. Er wirkte so dekorativ. Auch war der optische Eindruck irgendwie "fülliger". Heute bin ich Anhänger des Feinschnitts. In der Regel 7mm, obwohl der Trend zu 6mm geht. Die Engländer lieben anscheinend den Grobschnitt (10 mm). Aber, hach - der Geschmack der Engländer gibt ja immer wieder Anlass zur Klage.

Lustig übrigens: Im Legoland hat man einen ganz eigenen Schnitt entwickelt. Der besonders bei Kindern gut ankommt.

Unappetitlich finde ich ja die gerade einsetzende Mode, zu färben. Blau scheint die Modefarbe der Saison zu sein. Grässlich! Gott sei Dank sind sie aber heute wenigstens durch die Bank nicht mehr so fettig wie früher.



Rezept gesucht

In Zeiten geistigen Fastens, greift man in Blogs ja gerne in die Statistik-Truhe und holt ein paar lustige Suchanfragen ans Tageslicht. So wollte ich es heute nun auch tun. Und was sehe ich:
Senfeier, Partyhäppchen, Kohlfahrten, Coca cola zero, smörebröd, Döner, Eiswein, usw.

Meine Highlights der verruchtesten Suchbegriffe lauten: "Langpimmel", "Moppelkotze" und "Westfälischer Kartoffelsalat".

Schon wollte ich mich enttäuscht wieder abwenden, da - ganz am Ende der Liste - wurde ich doch noch fündig. Da suchte doch jemand das Rezept für einen Pustekuchen.

So Leute, dann wollen wir mal!

Als Grundzutaten benötigt man ein paar klein-geraspelte Steine eines Luftschlosses.

Weitere Zutaten???

Haiku zum Wochenstart

Die Bahnhof-Cowgirls
grimmig und viel zu langsam
Was ein trüber Start!

Haiku vom Wochenende

Nach dem Fest nach Haus
am Fenster im ICE
Kaffee und Frühling

Fachidioten

Warum, so frage ich mich nun schon seit ich Besitzer von Kühlschränken bin, gehört zur Standardausstattung eines "modernen!" Kühlschrankes eigentlich ein Fach für 5 Eier, wo es doch auf der ganzen Welt nur Eierkartons mit 4, 6 oder 10Eiern Fassungsvermögen gibt. Gehen die Konstrukteure davon aus, dass man bei der Befüllung des Kühlschranks gleich eines isst oder kaputt macht? Das schreit ja geradezu nach einer regelwidrigen Nutzung des knappen Stauraumes. Hausfrauen, klärt mich auf!

Jungs...

Nur, damit nach dem gestrigen Post nicht der Eindruck entsteht, ich wäre ein Weichei! Bruce W. und ich haben gerade gestern wieder die Welt gerettet. Die Orks sind auch bald geschlagen.

Anthropolgische Betrachtungen: Hannover Hbf.

6.20: Es sind ausschließlich Männer, die die Ansage, dass die Türen des Zuges sich erst nach Verbindung der beiden Zugteile öffnen, konsequent überhören und panisch auf den Türöffner drücken.
These: Es sind doch die Männer, die nie zuhören.

6:21: Eine große Traube Männer vor dem Tchibo-Auslagenfenster.
These:
Es gibt diese Woche Akkuschrauber und Spannungsmesser oder Laptops und Funkmäuse.

6.22: Bevor ich die Hand an der Geldbörse habe, steht der Kaffee schon auf der Theke.
These: Westernhelden müssen Frauen gewesen sein.

6.25: Ich scheine der einzige Mensch auf der Welt zu sein, der sich bei dem Versuch den "Coffee-to-go" durch das kleine Loch im Plastik zu inhalieren, regelmäßig bekleckert.
These:
Ich bin gierig oder blöd.

6.30: Die Zeitschriften mit den unbekleideten Damen liegen genau gegenüber denen, mit technischen Inhalten.
These:
Zufall

6.41: Ein Gruppe Reisender (für die Jahreszeit viel zu leicht bekleidet) laüft mit überdimensional großen Koffern bei Einfahrt des Anschlusszuges aufgeregt hin und her; offensichtlich, um eine gute Einstiegsposition zu erheischen.
These:
Noobs, die nicht wissen, wo sie stehen müssen, auf dem Weg zum Flughafen Frankfurt und dann weiter nach "Malle".

Vor 20 Jahren

Vor 20 Jahren habe ich in Berlin-Moabit in einem Krankenhaus Diäten gekocht und Mittags am Verteilband zwischen 500 und 1000 Essen "kontrolliert". Einen nicht unbeträchtlichen Teil meiner Freizeit verwendete ich darauf zu versuchen, die Welt zu verbessern. Es gab aber auch so profane Dinge, wie eine Affäre mit einer verheirateten Frau. Als Wohnsitz gab ich mit Stolz SO36 an. Kreuzberg! - Aber nicht das der Juppies, sondern das, wo "was ging".

Ich war 170 cm groß, wog 57 kg und das Haar war deutlich dichter als es heute der Fall ist.

Am Abend habe ich manchmal gemalt. Ich hatte eine Vorliebe für Rio Reisers Texte der "Scherben" und für Wein (siehe Bild) .

Ich schrieb Tagebuch und fragte mich dabei oft, wie mein Leben wohl in zwanzig Jahren aussehen würde.

Morellino di Scansano mag ich noch heute.

Partyhäppchen IV

1630: An den Ufern des Flusses Edo nahe der gleichnahmigen Stadt, die heute Tokio heißt, wird gebraut. Es dauert nicht lange, bis holländische Händler das „schwarze Gold“ entdeckten und nach Europa bringen. Von hier aus tritt die Sojasoße von Kikkomann ihren Siegeszug in Europa an.

1837: Die zwei Drogisten John Lea und William Perrins versuchen eine indisch anmutende Soße zu mixen. Das enttäuschende Ergebnis verschwindet im Keller. Zwei Jahre später, beim Aufräumen des Kellers, taucht die Soße wieder auf und schmeckt ausgezeichnet. Man verkauft sie daraufhin mit großem Erfolg unter dem Namen ihres Ursprungsortes: "Worcester"

1870: Belgische Bauern lagern die üppig ausgefallene Ernte von Zichorienwurzeln im Keller ein, die u.a. als Rohstoff für Zicchorienkaffee dienen. In den Wintermonaten treiben die Wurzeln jedoch aus. Eine Geschmacksprobe fällt erstaunlich positiv aus: Der erste Chicorée wird verzehrt.

1892: William Painter konstruierte so praktische Dinge wie einen Kondomspüler oder Eierköpfer. 1892 gelingt ihm aber der große Wurf. Er erfindet einen neuen Verschluss für Bierflaschen, der den alten Bügleverschluss ablöst: Den Kronkorken. Anders als bei der Konservendose, die 1810 erfunden wurde, der Dosenöffner hingegen erst 1855, stand das Werzeug, die Korken zu öffnen schon bald bereit.

1968: Eine Bremer Brauerei bringt den Sechserträger mit Mehr- oder Einwegflaschen auf den Markt. Die Idee setzt sich durch. Schon bald taucht auch der heutige gebrüchliche Name "Sixpack" auf.

Maul-Sperre

Aus gegebenem Anlass...
werden bestimmte Produkte ab sofort boykottiert:


Geheimrezept

Man nehme eine fast insolvente Brauerei, einen in Kombucha enthaltenen Bakterienstamm, der Zucker zu Gluconsäure vergärt, gebe 2 Mitarbeiter hinzu und kreiere daraus 4 Geschmacksrichtungen. Nun fülle man das Gebräu in Flaschen, garniere das Produkt mit etwas Marketing und warte ab, bis sich das Produkt innerhalb von 10 Jahren zum Szenedrink entwickelt. Gut jemaat!

Abgeraucht

Wer schon zum Frittieren auf den Balkon geht, sollte sich beim silvesterlichen Raclette nicht über das olfaktorisch-visuelle Potential von Speck der Firma Tulip wundern, der, einmal auf das Raclette gelegt, die Eigenschaft hat, ordentlich zu rauchen und noch tagelang beim Betreten der Heimstätte nachhaltig das Bild fettiger Pommes frites vor dem inneren Auge erscheinen lässt.

Montag, 5. Februar 2007

Ciabatta

Seit ich weiß, dass die Italiener eines ihrer berühmtesten Brote nach ihnen benennen, kann ich offen bekennen, ein Pantoffelheld zu sein.

Gestern bei den Gourmands

Vorbereitungen
Vorfreude

Vor der Friteuse

Tschüß Friteuse, bis zum nächsten Jahr

Deep frying day - oder die "Frittenhure"

Morgen ist es wieder so weit: "Deep frying day" im Hause unkita.
Einmal im Jahr wird die Friteuse (Baujahr 1971) abgestaubt und für einen Tag in Betrieb genommen. Dabei passiert jedes Jahr in etwa das Gleiche:

1 kg Frittierfett wird in dem Monstrum aufgelöst. Der Herr des Hauses wird sich wie eine Hure den Wünsches des Frittiergutes unterordnen und das panierte Gemüse, sowie die Pilze jeder Art auf dem Balkon (wegen der Geruchsbelästigung) dem siedenden Fett überantworten.

Das Gemüse wird daraufhin erstaunlich viel des Fettes aufnehmen, dass sich bereits am nächsten Tag an Bauch und Hüfte der Speisenden wiederfindet.

Zu dem Gemüse wird es auch wieder allerlei (ähnlich leichte) Dips geben, die sich zu dem Frittierfett an Bauch und Hüfte gesellen.

Dann werden die Speisenden beschließen, so eine kulinarische Schweienerei nie wieder zu veranstalten und sich ein Jahr später nicht mehr daran erinnern.

Eine Frage der Moral

Gestern war in der Presse zu lesen, dass der ehemaligen Bundesbankpräsident Welteke mit seiner Pension von 8000 € nicht auskomme und vor Gericht eine Verdreifachung eingeklagt hat. Dort erzielte er zumindest einen Teilerfolg und bekommt nun 13.000 € monatlich.

So ein Verhalten finde ich unmoralisch! So dachte ich und musste am selben Abend beim Einkaufen feststellen, dass Fragen der Moral gar nicht so einfach zu beantworten sind.

Ich stand, wie immer, an einer der vier neuen Kassen, an denen man seine Sachen selber scannen muss. Ich mache das lieber, als sinnlos wartend in einer Schlange von Leuten zu warten, die ihren Einkaufswagen meist randvoll haben. Der Supermarkt spart dadurch Personal dachte ich mir. Du vernichtest durch dein Verhalten Arbeitsplätze. Das ist unmoralisch. Nein, sagte eine andere Stimme in mir: Es gibt immer noch eine Kassenaufsicht, die zur Hilfe eilt, wenn mal wieder was nicht funktioniert. Außerdem steht nie mehr als eine Person vor jeder Kasse, während an jeder anderen Kasse mindestens 8 Leute stehen. Also wird doch kein Personal eingespart.

Kaum war ich beruhigt, fiel mir ein, dass ich schon den einen oder anderen Kasten Bier auf der Plattform unter dem Einkaufswagen stehend, unbezahlt an einer normalen Kasse vorbeigeschoben habe, mit der internen Begründung, ich würde schließlich die Payback-Punkte nicht in Anspruch nehmen. Und schnell noch hinterher geschoben das Argument, dass solcherlei Verhalten bei den Preisen ja sowieso mit kalkuliert wäre. Hier nun obsiegte die Moral, die mir sagte, dass den Aufpreis eben auch die anderen Kunden zahlen müssen. Ich gelobte intern Besserung.

Ein drittes Beispiel liefert der heimische Edeka, bei dem die dunklen Champignons (anders als in allen anderen Geschäften) nicht gleich viel oder etwas mehr kosten, sondern immer doppelt so teuer sind. Der Robin Hood in mir meint, es sei nur recht und billig, die dunklen Champignons jedes zweite oder dritte Mal auf der Waage für helle auszugeben und den "normalen" Preis zu zahlen. Das Gewissen aber sagt, dass sei nicht richtig. Ich solle lieber mal mit dem Marktleiter über seine seltsame Preispolitik sprechen. Vielleicht hat er ja sogar einen guten Grund dafür.

Ein letztes Beispiel stammt von der Käsetheke. Ich lasse mich dort gerne beraten und probiere auch immer mal wieder den einen oder anderen neuen Käse. Dazu braucht der Supermarkt natürlich Personal, wodurch der Käse teurer verkauft wird als bei Aldi. Den Aufpreis zahle ich gerne. Hier finde ich es unmoralisch, sich im einen Laden beraten zu lassen und dann im anderen das Produkt billig einzukaufen. Das gilt für technisches Gerät sogar noch mehr.

Ich bin sicher, dass es zu jedem der vier Beispiele auch gut begründete andere Meinungen gibt. Was mich von Herrn Welteke unterscheidet ist, dass ich mir wenigstens Gedanken um moralische Fragen mache.

Holiday on ice vor Holiday in Lower saxony

Freitag ist es soweit, Betriebs-Weihnachtsfeier mit Besuch von Holiday on ice in Frankfurt. Die Damen sind alle schon ganz aus dem Häuschen. Ich glaub, ich mag sowas nicht. So eine Art David Copperfield auf dem Eis soll es sein. Dabei hätte ein zünftiges Eishockeyspiel doch auch gelangt. Aber nein, diesmal haben sich offensichtlich die Damen durchgesetzt. Allein schon die Holiday on ice-Webseite: ROSA. Das sagt doch schon alles. Danach hab ich mir meine 2 Wochen Urlaub aber auch verdient.

Pfälzer Mafia

Es war wohl die Idee von Don Manfredo (links). "Ey Giorgio, (vorne rechts) isch habe eine Idee: Was e meinste du, wenn wir unsere „Kunden“, etwas mehr Geld aus der Tasche ziehen?" Giorgio, finanziell arg in Bedrängnis, durch den unschönen Vaterschaftsprozess, den dies minderjährige Biest gegen ihn anstrengt hatte, brauchte nicht lange überzeugt zu werden.

Stefano (vorne links) der die Technik, Menschen durch den Druck auf eine bestimmte Stelle neben der Halsschlagader auszuschalten, perfekt beherrschte und Enzo (hinten rechts), dem man seine Kräfte mit denen er binnen weniger Minuten das Mobiliar eines Ladens in Sägemehl verwandelt konnte nicht ansah, wurden losgeschickt, die Ladenbesitzer zu „überzeugen“.

Nur wenige waren bereit, das Angebot der beiden Besucher auszuschlagen. So kam es, dass sich die leeren Kassen der vier langsam wieder füllten. Doch das Quartet konnten nicht genug bekommen. Diesmal machte sich Don Manfredo selbst auf den Weg und er hatte ein gutes Argument im Gepäck: „Tabernus-cuvée“. Natürlich hatte er wieder Erfolg auf ganzer Linie. Er wurde seine Ware ohne große Probleme los und konnte seine "Schutzgebühr" wieder mal um einen nicht unerheblichen Betrag steigern.

Hinweis: Die Geschichte ist frei erfunden.

Weihnachten naht...

Der Stollen stellt mit seiner Form eine Versinnbildlichung des in Windeln gewickelten Jesuskindes dar. Früher bestand der Teig nur aus Wasser, Hafer und Rübenöl. Viel mehr durfte nicht rein, denn Stollen war eine Fastenspeise des katholischen Adventsfastens.

Der sächsische Kurfürst läutete schließlich die Wende ein. Er wandte sich mit der Bitte an den Papst, dem Stollen etwas Butter zufügen zu dürfen. Der Bitte wurde 1647 mit dem so genannten "Butterbrief" entsprochen.

Benedikt "Wiener Art"


Das "wahre" Papstschnitzel

Frauenschicksal

Als Brunhilde aus ihrem streng protestantischen Familienleben ausbrach und ihren Jüngsten, an dem ihr Herz ganz besonders hing mitnahm, ahnte sie nicht, was ihr die Zukunft bescheren würde. Eigentlich war es ihr auch egal, denn alles war besser, als die Ketten dieses gottgefälligen Lebens.

Kulinarische Highlights

Zwei Mandarinen und ein Wurstbrot
Alleinige Zugfahrt von Hamburg in ein Kindergenesungsheim im Schwarzwald im Alter von 2,5 Jahren, in dem ich für 6 Wochen bleiben sollte, um ein Ekzem zu kurieren

Grießbrei mit Orangensaft
Hamburg: Bereitet von Muttern, nach der fürcherlich verpatzten Deutscharbeit

Mittelmäßiger roter italienischer Vino di tavola
Lucca, Toscana: In einer Jugendherberge, beim Gespräch zwischen einem Brasilianer, einem Italiner und zwei Deutschen.

Currywurst mit Pommes
Landstraße bei Freiburg: Eingenommen an einer Wurstbude, nachdem der Job in der Ernährungsberatung ein Ende gefunden hatte.

Franz. Käse, Rotwein und Baguette
Paris: Verzehrt mit meiner Frau, während des ersten Kurzurlaubes auf der Bank eines von zwei 4-spurigen Straßen umsäumten Fahrbahn-Mittelstreifens.

Die Liste wäre noch um einige Punkte zu ergänzen. Aber was ich meine, ist wohl auch so klar.

(Sch)Eisvögel

Ein ordentlicher Koch kümmert sich nicht nur um das eigene leibliche Wohl, dachte sich der Herr und installierte gegen die zahlreichen Argumente der Professorin auf dem Balkon ein Vogelhaus.

Aber statt sich mit einem zünftigen Kasten Licher zu bedanken, räumen die lieben Kleinen noch nicht mal die Schlauben weg.

Eiswein

Ich erwähnte hier schon, dass eine Abteilung meines Arbeitgebers damit beschäftigt ist, Weine zu prämieren. Ein- oder zweimal im Jahr werden dann Rückstellproben an die Angestellten verteilt. Bei dieser Gelegenheit passiert das, was auf jedem Pausenhof auch passiert: es wird kräftig getauscht.

Herr U., der sich bescheiden als ein über das Laienstadium hinaus gewachsenes Individum bezeichnen darf, äußerte in den letzten Jahren seinen Kollegen gegenüber, er würde Eisweine mögen, woraufhin die Kollegen nicht müde wurden, ihre Eisweine bei ihm gegen halbtrockene Silvaner zu tauschen, es dabei aber nicht versäumten, den Herrn mit Blicken zu bedenken, die vermuten ließen, dass sie sich vorstellten, er würde wohl auch hin und wieder ein Gläschen Eierlikör mit einem "guten Freund" trinken.

Nun gehörte es aber auch zu der Informationspolitik des Herrn U. den Kollegen mitzuteilen, dass Eisweine quasi die besten Momente des Sommers festhalten. Das sie nicht nur süß, sondern geschmacklich sehr dicht sind und einem ein Gläschen im regnerischen Herbst wenigstens für ein paar Minuten das Gefühl von Urlaub vermitteln kann. Dererlei Geschwafel verstärkte aber den Eindruck vom "guten Freund" nur noch.

Dieses Jahr nun ist alles anders. Irgendwer muss mir nach der blumigen Beschreibung wohl doch noch weiter zugehört haben. Der Satz, dass ein 0,375-Fläschchen durchaus auch mal 40 oder 50 € kosten kann, hat die Beliebtheit des Eisweins schlagartig gesteigert.

Pack!

Eat It

Oben auf der Bühne stehen sie, die Jungs von Braincap. Endlich, die Vorgruppe (Queen oder Bad Company?) ist gerade von der Bühne und eigentlich fehlt jetzt nur noch ein Bierchen um vollends glücklich zu sein.

Genau das müssen wohl auch die anderen 20.000 Zuschauer der Waldbühne gerade denken, denn der Bierstand ist, wie auf jedem Konzert, wieder mal brechend voll. Als ich (kurz vor der Zugabe) endlich mein Bier bekomme, erinnere ich mich wieder an die goldene von mir selbst dereinst aufgestellte Regel: Auf Konzerten nie Bier kaufen! Aber nun ist es bereits zu spät. Ich halte das viel zu warme, kohlensäurearme, wässerige Gebräu in dem Plastikbecher (für 4 € Pfand) in meiner Hand und sinniere noch darüber, was aus dem deutschen Reinheitsgebot geworden ist, als mich irgendwer so anrempelt, dass die Hälfte des Biers im Nacken meines Vordermanns versickert. Schnell abtauchen und mal sehen was die Jungs auf der Bühne so machen. Den Wein für mein Weib habe ich recht unbeschadet transportieren können, was aber nur daran lag, dass ich mir bei jedem Schritt bewusst machte, dass jeder verschütteten Schluck des Aldiweins mich 1,50 € kostet.

Bisher also alles noch im Lot. Doch da klappt die Kegelgruppe vor uns ihren Klapptisch auf und drapiert auf diesem Tzatziki, Schnitzel, Popcorn(!) und Krautsalat. Ich weiß, in der Waldbühne macht man das so, aber sie hätten wenigstens das Popcorn weglassen können. Nachdem wir uns mit der Gruppe geeinigt haben, dass sie das begeisterte Schwenken der Elefantenohr-großen Schnitzel unterlassen, damit wir auch etwas sehen können, bekomme ich schließlich auch Hunger.

Der Wurststand ist gerade leer. Ein Wunder!- also nichts wie hin. „Doch kein Wunder“ denke ich, als ich verschrumpelten BSE-Sticks sehe und stelle mich lieber beim Brezelmann an. Der verkauft gerade seine letzte Brezel als ich dran kommen soll. OK, dann eben mit dem Kegelclub verhandeln. Die sind aber noch sauer, wegen des Schnitzelschwenkverbots.

Ich erinnere mich, dass mein Weib in weiser Voraussicht Weingummis mitgenommen hat. Die würden mir jetzt ja schon reichen. Ich drehe mich gerade um, da ich mein Weib plötzlich weg. Stattdessen nur eine laut fluchende Sitznachbarin, mit hässlich rot-grünen Flecken auf ihrem weißen Rock, die offenbar von einer achtlos liegen gelassenen offenen Tüte Weingummis her rühren, auf die sich die Dame gesetzt hat. Daher also die Flucht meiner Frau.

Als ich sie nach 40 Minuten wieder finde, kaut sich verträumt an einer Brezel. Ich will gar nicht wissen, was sie dafür auf dem Schwarzmarkt zahlen oder - schrecklicher Gedanke – machen musste. Sie gibt mir aber gnädig etwas von der Blutbrezel ab und ich mit halbwegs mit der Welt versöhnt.

Ich schaue auf die Bühne, sehe die Jungs zufrieden spielen und mir fällt ein, dass die wahrscheinlich, wie einst Peter Maffay, eine eigene Kochcrew haben, die sie vor und nach einem Konzert mit kleinen Leckereien verwöhnt. Anders kann ich mir den sehr mitleidigen Blick des Keyboarders der auf mir ruht nicht deuten.

Das sind jetzt meine Überlegungen zum Thema Essen aus der Sicht derer, die vor der Bühne stehen. Wie das ganze aus Sicht derjenigen aussieht, die auf der Bühne stehen und mit mitleidigen Augen zu denen da unten hinabschauen, kann man bei diesem Herren nachlesen.
Übrigens eine Premiere - ein Crosspost, bei dem lediglich das Thema vorgegeben war.

- Weird Al Yankovic -

Ein-satz "Bratpfanne"

Wenn sie, auf dem Weg nach Köln, den 20-minütigen Aufenthalt in Hannover nutzt, um beim Kaufhof schnell noch die Pfanne zu kaufen, über die wir vor 4 Wochen mal kurz gesprochen haben und dann anruft, um Männe das mitzteilen, weil sie weiß, er könnte am nächsten Tag, an dem er den gleichen Weg hat, auf die auch genau diese Idee kommen; und er gerade 2 Minuten vorher in sein Notizbuch einen dementsprechenden Eintrag gemacht hat, steht zu vermuten, dass da Deckel und Topf doch ganz gut passen.

P.s.: Morgen besucht der "Swedish Chef" mal ein Konzert und schildert seine Eindrücke.

Gebotsschild am Lüneburger Bahnhof


Meien Frau und ich nehmen solche Schilder immer sehr ernst!

Die Norddeutschen verstehen lernen (Teil 2)

  • Appelkrüpper = Kerngehäuse der Scheinfrucht des Apfelbaumes
  • Schnobkram = Süßigkeiten
  • Bontschi = Bonbon
  • Franzbrötchen: = Zimt-, oder Kaneelbrötchen
  • Torfstecher = Spezielle Art einer Bratwurst
  • Mettwurst = Salami

Sentimental journey

Ich bin in Wilhelmsburg groß geworden. Das ist der Hamburger Stadtteil in dem Kampfhunde kleine Jungen tot beißen. Man nennt das heute auch sozialen Brennpunkt mit extrem hohem Ausländeranteil

Meine Eltern wohnten 35 Jahre in Wilhelmsburg. Damals kam die Wirtschaft so richtig in Schwung, die Arbeiter brauchten neuen, nicht zu teuren Wohnraum. So entstand Mitte der 60er unser Arbeiterviertel als eines der moderneren Sorte. Den meisten Leuten ging es relativ gut. Man konnte sich das erste Auto leisten, man fuhr nach Österreich, später dann nach Italien und Spanien in den Urlaub und ich ging mit den vielen anderen Arbeiterkindern in die Grundschule. Dort hatten wir auch einen Ausländer: Einen Italiener. Vor allem aber hatte ich eine der verständnisvollsten Lehrerinnen meiner gesamten Schullaufbahn.

Wilhelmsburg war damals (und st es in Teilen auch noch heute) recht schön. Man konnte auf der "Drachenwiese" noch mitten in der Stadt einen Drachen steigen lassen. Es gab zahlreiche Teiche auf denen man im Winter Schlittschuh laufen konnte und im Sommer kleine Frösche beobachten konnte. Den meisten Menschen ging es relativ gut.

Heute, so sagt man, regiert Hass und Gewalt den Stadtteil. Die Kids in dem nahe gelegenen Hochhaus-Ghetto "Kirchdorf Süd" kennen das Wort "Respekt" nur noch aus ihren Rapper-Songs. In der Realität haben sie ihn längst verloren. Überfälle, so ließt man, sind an der Tagesordnung. Hat sich wirklich so viel geändert?

In unserem Haus wohnte eine Familie, die heute zu den Hartz 4.-Empfängern gehören würde. Ein Sohn lief eines Abends auf die Straße, riss die Tür eines dort gerade haltenden Taxis auf und erstach die darin sitzende Frau.

Zwei Eingänge weiter wohnte "Goldi", der es zu einer kleinen Schauspielerrolle in Hark Bohms "Nordsee ist Mordsee" gebracht hatte. Wir gingen zusammen in die Grundschule und schon damals hatte der Kerl nur Schlägereien im Kopf. Er starb mit ca. 30 an einer Überdosis.

Oder der Vater eines Mitschülers im Haus gegenüber. Eines Tages hängte sich der schon lange arbeitslose Vater zweier Kinder in der Wohnung auf.

Auch Banden gab es damals, die hießen zwar nicht "Old Place Gangsters" sondern "Hochhausbande", aber man begegnete auch ihnen besser nicht alleine. Da war das Taschengeld schon mal weg.

Also: früher war doch nicht alles besser. Aber irgendwie doch. Ich habe das absurde Gefühl, die Gewalt war damals noch etwas unschuldiger, wenn das überhaupt geht. Vielleicht empfinde ich das aber auch nur so, weil ich mehr oder weniger damit in Berührung kam. Wenn ich die Horrormeldungen von heute lese, bin ich oft nur noch sprachlos.

Und doch, ich habe gerne in Wilhelmsburg gelebt.

Gemüse ist mein Fleisch

Man kann sich dem Thema Vegetarismus von vielen Seiten nähern und dabei doch alles falsch sehen.

Man kann z.b. behaupten, dass Hasen, Kühe, Pferde (als Pflanzenfresser) sehr lieb sind, während Wolf, Adler und Hai als nicht Vegetarier, zu den aggressiven Zeitgenossen zählen. Man könnte aber auch sagen, dass z.b. der Adler schlauer ist als die blöde Kuh. Solche Betrachtungen lassen sich selbstverständlich nicht auf Menschen übertragen. Aber sie werden gemacht.

Genauso kann man sich die Form von Gebiss und Verdauungstrakt des Neandertalers anschauen und darüber sinnieren, ob unser vermeintliche Vorfahre nun eher vegetarischer oder fleischfressender Natur war. Auch diese Betrachtung übersieht eine mehrere 10.000 Jahre währende Evolution des Menschen.

Schließlich besteht auch die Möglichkeit, private Beobachtungen zu Vegetariern und Fleischanhängern auszuwerten. Auch diese sehr subjektiven Erfahrungen lassen aber keine seriösen Schlüsse zu. Selbst auf Listen berühmter Vegetarier finden sich sehr unterschiedliche Personen, wie Bryan Adams, Albert Einstein, Uri Geller, einige Mitglieder von „Take That“ oder gar Adolf Hitler.

Betrachtet man das Thema wissenschaftlich, so sagt die Ernährungslehre, dass der Deutsche auch heute noch zu viel Fleisch isst und das Vegetarier, sofern sie nicht auf Milch und Eier verzichten, sich im Prinzip mit vollwertig ernähren und eventuell sogar länger leben. Ein Punkt für die Vegetarier. Der Einwurf, dass das vielleicht weniger Folge der vegetarischen Ernährung, als denn eher einer bewussten Ernährung sein könnte, mag gelten, spricht aber nicht gegen den Vegetarismus.

Freunde der Bratwurst entgegnen hier meist: Ok, sie leben länger - aber wie! Dies spiegelt aber lediglich ihre eigene Sichtweise wieder. Denn Vegetarier verzichten in der Regel gerne auf Fleisch, wenn das auch für den Normalbürger schwer verständlich ist. Nun mag man auch hier einwenden, dass es nicht wenige vegetarische Gesundheitsapostel gibt die meinen, sie müssten die Welt zu einer besseren Ernährung führen. Wenn man ehrlich ist, gibt es aber genau so viele Fleischfreunde, die keine Gelegenheit auslassen, sich über Vegetarier lustig zu machen.

Damit es nicht zu lang wird, lasse ich hier den Aspekt der Tierhaltung mal weg.

Tja... und was soll das nun? Das überlasse ich dem Leser.

Wrot Slaat

Es ist shocn esratnulcih, dsas in Stäezn ldegiilch der estre und der ltetze Bcushatbe enies Wroets rciihtg sien msus, daimt man eenin Txet onhe gorße Porlbmee leesn knan. Das lsäst eienn den Srtiet üebr die nuee Rcethcsrhiebnug dcoh in eenim gnaz adneern Lhict sheen.

Wie die Mutter

Meine Mutter war den größten Teil ihres Lebens Hausfrau und eine erfahrene Köchin. An Feiertagen war es für sie kein Problem, eine Ente oder Gans zuzubereiten und diese in Keule, Flügel und Brustscheibchen zerteilt, warm mit allerlei Zutaten für 6 Personen auf den Tisch zu bringen. Wer schon mal einen Vogel zerteilt hat, ohne sich mit der Anatomie besonders gut auszukennen weiß, dass das nicht ganz leicht ist.

Wenn es für die Kernfamilie, die aus Mutter, Vater, Kind bestand, mal etwas Besonderes geben sollte, war dies meist Rumpsteak. Als Beilage gab es Kartoffeln und Röstzwiebeln. Die heute in Restaurants dazu verzehrten Kartoffelgratins, Pommes, Brokkoliröschen und Eisbergsalate waren zu der Zeit noch außerhalb des kulinarischen Denkens. Im Prinzip war dieses Rumpsteak also keine allzu große Meisterleistung. Sogar die Vorliebe für den Durchgarungsgrad war bei uns identisch. Das Steak sollte "medium" sein. Medium lässt nach oben oder unten eigentlich relativ viel Spielraum, den mein Vater und ich auch durchaus zu tolerieren bereit waren. Nicht so meine Mutter.

Kaum war das Essen auf dem Tisch und der erste Bissen noch nicht im Mund, verzog sie fast jedes Mal das Gesicht und fing an aufgewühlt auf unseren Fleischstücken herumzudrücken, bemerkte, dass diese ja (wahlweise) noch völlig roh oder völlig "durch" seien und war dabei den Tränen nahe. Die verschärfte Variante bestand darin, die angeblich zu rohen Steaks noch einmal vor den hungrigen Männern in die Pfanne zu werfen und dann wirklich etwas zu sehr durch, nochmals zu servieren. Danach war ihre Stimmung dann auf dem absoluten Nullpunkt. Vater und Sohn machten dann hin und wieder den Fehler, sich über die Situation lustig zu machen. Danach glitt die Stimmung in den Minusbereich!

Früher habe ich das nicht verstanden. Heute glaube ich, meine Mutter hatte sich bei dem Wunsch es perfekt zu machen, selbst viel zu stark unter Druck gesetzt. Die Versorgung ihrer beiden Männer war ihre Aufgabe und die wollte sie zu ihrer Zufriedenheit lösen. Einen größeren Fehler als das nicht ernst zu nehmen, hätten wir also gar nicht machen können.

Warum ich das weiß? Manchmal, wenn mein Weib das halbe Wochenende weg ist, will ich sie, wenn sie wieder heim kommt, mit einem besonders raffinierten Essen empfangen.

Eisblumen


In Physik nicht aufgepasst!

Die Norddeutschen verstehen lernen (Teil 1) "Von Kohlfahrten und Bosseln"

Heute möchte ich von einem winterlichen Brauch einiger Regionen Niedersachsens, Bremens und Schleswig-Holsteins berichten, der den Bewohnern südlich gelegenen Bundesländer eventuell etwas merkwürdig vorkommen mag. Es handelt sich um die Kohlfahrt und das damit verbundene Bosseln (nicht busseln!)

Eine Kohlfahrt hat mehrere Ziele. Diese sind geografischer, kulinarischer, konstituierender, wettkämpferischer und barrierebrechender Art.

Geografisches Ziel einer "Kohlfahrt" ist ein Dorfgasthof, der heute traditionell zu Fuß aufgesucht wird. Dort wird den weit gereisten Teilnehmern Grünkohl mit Kartoffeln und Kasseler, Bregen- oder Pinkelwurst serviert. Ursprünglich fuhren die wohlhabenden Geschäftsleute des Oldenburger und Bremer Raums mit Pferdegespannen in die Landgasthäuser. Aus dem Pferdegespann ist aber im Laufe der Jahre ein Bollerwagen geworden. Die Hauptzeit der Kohlzeiten ist von Januar bis Ende Februar.

Das konstituierende Ziel ist der Höhepunkt einer Kohlfahrt und wird mit der Ausrufung des Kohlkönigs oder des Kohlkönigspaars erreicht. Für die Vergabe der Königswürde gibt es keine allgemein gültige Regel. Wir befinden uns hier streng genommen also noch nicht in einer Demokratie. Die häufigste Methode ist die Wiegemethode: Die Kohlfahrer werden vor Beginn und nach Ende des Essens gewogen. Wer den größten Gewichtszuwachs zu verzeichnen hat, wird König oder Königin. Manchmal geht auch das Ergebnis der auf dem Weg gespielten Spiele in die Wertung ein.

Der Handwagen, den zu ziehen übrigens eine besondere Ehre ist, enthält allerlei alkoholische Getränke und einige seltsame Kugeln (dazu später mehr). Die hochprozentigen Getränke werden zur Erreichung des barrierebrechenden Ziels ausgeschenkt, das dann errecht ist, wenn - nun ja…

Das wettkämpferische Ziel der Kohlfahrt versuchen die Teilnehmer, im so genannten Bosseln mit einer 800 Gramm schweren, im Durchmesser etwa 11-12cm große Holz-, Gummi oder Kunststoffkugel (Kloot) zu erreichen. Das vor Spielbeginn festgelegte Ziel muss mit möglichst wenigen Würfen erreicht werden. Es handelt sich also um eine Art Langstrecken-Boccia. Sieger ist die Mannschaft, die das Ziel zuerst erreicht hat. Der Grund warum Bosseln im Winter gespielt wird könnte sein, dass die Gräben, die sich in Norddeutschland beiderseits der Bosselstrecke befinden, dann meist zugefroren sind und das Bergen der Kugel somit relativ leicht ist.

Die Kohlfahrten kamen Anfang des 19. Jahrhunderts richtig in Mode, als der Gründungsboom der Arbeitervereine, die die Fahrten organisierten, seinen Höhepunkt hatte. Damals fanden die Fahrten allerdings noch ohne Frauen statt. Diese drangen erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in die Männerdomäne ein.

Wer bis hierher lesend durchgehalten hat und diese merkwürdige Sitte verstehen will, muss wohl unweigerlich mal an einer solchen Kohlfahrt teilnehmen. Es wird ihm gehen, wie den meisten Menschen mit Karneval: man liebt es oder man hasst es.

Domino Day

Es ist gar nicht so schwer, Herz und Bauch einer Mathematik-Didaktikerin zu erfreuen. Ok, an der Regelmäßigkeit der Steine und der Schrift muss ich noch arbeiten, aber die Richtung stimmt!

Erik...

OK, ich mach das nur dies eine Mal...
Aber ich bin sicher, der wird mal was!

MeinTipp: PercusienFa

Die Fünf-Minuten Teri..., moment mal!

Das "Gute Laune Lied" gegen Winterdepressionen, Abschied vom Osterhasen, Sanduhr Anzeigen Programme, lange Betriebsausflüge, gegen das Alterszipperlein, gegen fehlende Führerscheine, Gothic 3, C, das schlechte Wetter und sowieso....


...Verdammt! Die Melodie kenne ich doch... (Googeln gilt nicht!)

Von Pausenbrot und Liebe (Amor & Psyche)

Als Schüler war ich ein großer Anhänger des Pausenbrots. Ich habe es, soweit ich mich erinnern kann, nie mit jemandem getauscht. Es war für mich, als etwas ängstlicher und zurückhaltender Schüler, eine Art Sicherheit, dass zu Hause die Mutter war, die mich als Sohn liebte und mir nicht Erdkunde, Rechnen und Deutsch beibringen wollte oder beim Tauschen der Abziehbilder einen besonders guten Deal machen wollte.

Wenn Pause war und ich mein Brot auspackte, gab mir das immer ein Gefühl von Geborgenheit. Direkt damit verbunden war der eigentümliche Geruch des Pergamentpapiers, in dem das Brot eingewickelt war. Der Geruch ruft bei mir noch heute ein "wohlig-geborgenes" Gefühl hervor, was meine Frau immer wieder erstaunt.

Später, als das Auspacken eines Pausenbrotes ein sicheres Zeichen von "Mamasöhnchen" war, begann das Zeitalter des Negerkuss-Brötchens. Wesentlich dabei war, dass man das Schulgelände verließ. Zunächst noch unerlaubt, dann - mit stolzer Brust, erlaubt. Den Negerkussbrötchen habe ich sicher einige Zahnfüllungen zu verdanken. Dafür gaben sie dem Schüler das Gefühl der Unabhängigkeit. Quasi das Marlboro-Gefühl.

Heute esse ich keine Pausenbrote mehr. Lediglich auf meinem Weg nach Frankfurt und wenn am Wochenende längere Autofahrten anstehen, werden Brote geschmiert. Meist mache ich die Brote selbst. Manchmal aber, wenn meine Frau mir die Brote macht, bin ich froh, dass ich ein Anhänger des Pergamentpapiers bin. Dann nämlich, wenn auf ihm kleine Rätsel zum Inhalt oder aber Liebesbotschaften stehen.

Wei Ya scho Huhn delt

1. November

1949 - Die erste Ausgabe der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» erscheint.

1755 - Die portugiesische Hauptstadt Lissabon wird von einem Erdbeben heimgesucht, das bis zu 70 000 Menschenleben fordert.

1986 - Nach einem Großbrand beim Schweizer Chemiekonzern Sandoz in Basel werden bei Löscharbeiten fast 900 Tonnen hochgiftiger Chemikalien in den Rhein geschwemmt, die zu einem verheerenden Fischsterben führen.

2006 - Heute mal keine Katastrophe: Ein unbedeutender Mann freut sich in aller Becheidenheit darüber, seinen hundertsten Beitrag in einem Blog geschrieben zu haben.

Triebtäter?


Schaut er nicht grimmig drein? Dabei wären die Sonntage ohne sein Zutun nur halb so schön. Kulinarisch, versteht sich. Wobei er die Zutat noch nicht einmal erfunden hat.

Seine Nachfolger haben den Big-Brother-Vorläufer entwickelt. Wer genau hinschaut, kann auch heute noch von der Bahn aus einen Blick in den Container werfen.

Und Frau Haase! Was hat die Frau sich auf die Finger schauen lassen, wenn Sie ihre Versuche gemacht hat!

Die Krönung aber war 1970. Da haben seine Nachfolger den Untergang der abendländischen Esskultur eingeläutet, so würde meine Großmutter das zumindestens bezeichnen.


LÖSUNG:
Dr. August Oetker erfand das Backpulver zwar nicht, aber er verpackte es so, dass die Menge eines Tütchens genau für ein Pfund Mehl reichte. Erfunden hat das Backpulver Justus Liebig. Der Container ist die Versuchsküche in Bielefeld, in die man aus dem ICE tatsächlich kurz schauen kann. Es ist allerdings die echte Versuchsküche und nicht die, die heute im Fernsehen gezeigt wird. Marie-Luise Haase war in den 60er Jahren die Leiterin der Versuchsküche und in zahlreichen Fernsehspots zu sehen. Und 1970 brachte Dr. Oetker die erste Tiefkühlpizza (Pizza Romana) auf den Markt.

The R. Mos-Desaster

Als Bahnreisender ist man, gerade in der beginnenden kalten Jahreszeit, froh über einen warmen Schluck zu früher Stunde. Um den ungertübten Genuss auch bei längeren Fahrten zu gewährleisten, habe ich seit Jahren eine Thermoskanne der Firma Emsa, die gute Dienste leistete. Lediglich das häufige unachtsame Umwerfen und Aufschlagen auf dem Boden machte sie mit der Zeit unbenutzbar. Eine neue Kanne musste her.

Nun musste just kurz vor meinem Entschluss der Emsa- Produktentwickler einen schwarzen Tag gehabt haben und die Frau in der Qualitätskontrolle hatte wohl noch eine Rechnung mit der Firmenleitung offen, denn niemandem in der ganzen Firma scheint aufgefallen zu sein, dass der neue Deckel den in der Kanne befindlichen Tee nur tröpchenweise entlässt.

Meine Anfrage bei Emsa, ob es sich hier vielleicht um die neue Diät-Kanne für Dialyse-Patienten handeln würde (dürfen nicht viel trinken), bescherte dem Produktentwickler die Möglichkeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und mir einen neuen Deckel,
der nun keinerlei Schwachstellen mehr hätte, so emsa. Das stimme! Doch der Heurekaschrei war noch nicht verklungen, da nahm das Schiksal seinen Lauf. Denn bereits ab der zweiten Befüllung der Kanne weigerte sich der neue Deckel wieder, den Inhalt an mich abzugeben.

Da der alte Deckel unvorsichtigerweise entsorgt wurde, blieb immerhin noch die Möglichkeit, irgendwo einen gebrauchten aufzutun. Ein Blick bei ebay bestätigte meine Vermutung. Die alten Deckel erzielen Traumpreise.

So bleibt mir lediglich, mir das einzig Positive der Sache vor Augen zu halten: Die Bildung der Emsa-Community. Emsa - Thermoskannen - Besitzer erkennen sich überall auf der Welt. Der mitleidvolle Blick mit dem man sich wortlos grüßt lässt einen wissen: Man ist nicht alleine.

Urlaubsfoto

Ein Freund zeigte mir neulich ein Urlaubsfoto aus den Tropen. Wo war er bloß?

Moppelkotze

ch bin, was das Essen angeht, weiß Gott nicht kleinlich, aber bestimmte Gerichte oder Lebensmittel erzeugen bei mir einen spontanen Magenveschluss. Ich bekomme sie einfach nicht herunter. Manche habe ich noch nicht einmal probiert. Da reicht schon der Anblick aus. Herr F. aus Berlin hat an anderer Stelle bereits über sein Problem mit Spiralnudeln berichtet. Ich möchte heute (der Magen ist eh angeschlagen) meine ganz persönliche Liste der übelsten Speisen präsentieren:

1. Mäusespeck
Wenn man als Kind sein ganzens Taschengeld für mehrere Riesentüten dieses essbaren Schaumstoffes ausgegeben hat, bis einem so übel wurde, dass der normale Verdauungsweg nicht mehr eingehalten werden konnte, wird meine Abneigung verstehen.

2. Popcorn
Popcorn stinkt! Wer etwas anderes behauptet, lügt. Ganz übel ist Popcorn in leicht stickigen Kinos. Und der Hammer ist Popcorn in einem kleinen stickigen Kino, in dem gerade das Parfum läuft.

3. Moppelkotze
Diese edele Ausgeburt westfälischer Kochkunst heißt eigentlich Wurstebrei. Es gibt wohl verschiedene Varianten davon. Die, in der Familie, in die ich eingeheratet habe bevorzugte Variante, wird mit Dosengrützwurst hergestellt. Es kommen noch weitere Zutaten dazu, die das ganze dann aussehen lassen, wie schon mal gegessen. Ich hab das Zeug noch nie probiert. Irgendwann muss ich aber, sonst werde ich aus der Familie ausgeschlossen.

4. Speckchips
Dänische Varinate der Kartoffelchips aus fritierten Schweinebauchscheibchen. Vorsicht, allein der Anblick führt zu Übergewicht.

Weltnudeltag

Kinder, morgen, am 25.10. ist es soweit: Endlich ist Weltnudeltag! Damit ihr auch einen extragroßen Teller Nudeln von euren Eltern bekommt, müsst ihr sie auf den Tag hinweisen, denn sie kennen ihn wahrscheinlich nicht. Außerdem glauben sie, dass immer nur Nudeln nicht gesund für Kinder ist. Das ist aber Quatsch! Damit es mit den Extranudeln auch ganz bestimmt klappt, könnt ihr eure Eltern auch noch mit allerlei nützlichem Wissen beeindrucken.

Dann mal los:

Nudelkönige und -königinnen
Die Nudelkönige, also die Nation in der die meisten Nudeln gegessen werden, kennst du bestimmt schon aus dem Urlaub: Es sind die Italiener. Über 28 kg Nudeln isst jeder Itaienr im Jahr. Wir hier in Deutschland schaffen nur etwas über 5 kg. Ich kann deine Gedanken erraten: "Das wäre anders, wenn wir Kinder öffter Nudeln essen dürften..." Aber wusstest du auch, dass nach den Itailenern die meisten Nudeln in Venezuela, Tunesien und Peru gegessen werden?

Die Nudelerfinder
Die Italiener wären ja gerne die Nudelerfinder, aber sie sind es nicht. Die Chinesen sind nämlich schon viel früher darauf gekommen wie man Nudeln macht. Das älteste Nudelrezept soll über 4000 Jahre alt sein. Ich frag mich ja, worauf die das Rezept geschrieben haben. Stiffte und Papier gab es damals ja noch nicht.

Die Lieblingsnudel
Weltweit werden mehr als 600 verschiedene Nudelsorten produziert, in Deutschland können wir aus rund 60 Sorten wählen. Und was glaubst du, sind die 3 Lieblingsnudeln der Deutschen? Spaghetti , Maccheroni und Penne Rigate (die Penne siehst du rechts im Bild). Lustig nicht, dass die Erwachsenen scheinbar immer noch die gleichen Nudeln gerne essen, die sie schon als Kind mochten. Nur die Fusilli, die immer im Nudelsalat sind, mögen sie nicht mehr ganz so gerne.

Bist du eine Soßenfan?

Magst du auch gerne viel Soße auf deine Nudeln? Dann hast du dich bestimmt auch schon gefragt, auf welche Nudel wohl die meiste Soße passt. Frau Richter von Barilla, die ich dazu gefragt habe, hat mir gesagt, besonders viel Soße passt auf alle Formate mit viel Rillungen und “Windungen” z.B. Pipe Rigate Integrali, Castellane oder Conchiglie, aber auch schon Penne Rigate oder Fusilli


















Nudeln mit Tomatensoße
Bestimmt ist eine deiner Lieblingssoßen zu Nudeln die Tomatensoße. So lange gibt es die übrigens noch gar nicht Die Tomate wurde nämlich erst 1519 nach Spanien gebracht und dann dauerte es nochmal 200 Jahre bis die Italiener sie verwendeten. Darum kann es auch heute noch passieren, dass manche Eltern Toamtensoße aus Versehen aus Tomatenmark machen.

Der Papst und die Nudeln
Wenn deine Eltern nun immer noch meinen, Nudeln seien nichts für Kinder, kannst du ihnen erzählen, dass der Papst in Italien bereits im 13. Jahrhundert so um die Qualität der Teigwaren besorgt war, dass er höchstpersönlich Qualitätsrichtlinien für die Herstellung erließ.

So, ich essen heute zum Weltnudeltag auch einen großen Berg Nudeln!

Software-eisberater

Heute Nacht hatte ich einen Traum. Ich hatte die Gourmethochschule besucht und überlegte nun, was ich wohl werden könne. Mir stand die ganze Welt offen:

Softeisberater
Kabsfondmanager
Bademeister im Mikro-Wellenbad
oder sollte ich doch lieber Contentmanager, Fachgebiet Maultaschen und Ravioli werden?

Da klingelte der Wecker.

Jetzt mach doch nicht so einen Eiertanz...

Der Eiertanz war ist ein volkstümliches Geschicklichkeitsspiel, bei dem ein in einem Kreis oder unter einer Schüssel liegendes Ei von einem Tänzer hinkend hervor-, oder weggeholt werden musste, ohne es zu beschädigen.

Dies wird (quasi als Hauptthema) auf dem Gemälde von Pieter Aertsen dargestellt. Zwischenmenschlich scheint mir da aber auch einiges los zu sein.

Pieter Aertsen: Der Eiertanz (1552)


Helene: "Franz, nun schau doch mal, der Friedrich hat das Ei hervorgeholt. Wie elegant der sich beim Tanze bewegt. Wir sollten auch mal wieder zum Schwoof gehen.... Aber du schaust ja überhaupt nicht zu. Hach, du hast dem Wein schon wieder zu sehr zugesprochen. ... Und nimm deine Hand da weg!"






Alte Frau: "Hallo Schöner, magst du nach dem Spiel auf einen Eierpfannekuchen mit zu mir kommen? Ich bin die Edith. Deine Eltern und ich waren früher gute Freunde. "
Mann, im Gedanken: "Der alte Pfau... Meint, weil er hier so einen Eiertanz macht, kommt er bei den Weibern besser an. Aber mit den Klamotten wird das nichts. Da musste schon so ein feschen roten Wams haben wie ich."


Junge: "Mama, wenn ich groß bin, werde ich auch Eiertänzer, oder Musikus, oder vielleicht Quacksalber."
Mutter:"Hendrik, Eiertänzer ist kein Beruf. Damit kann man keine Familie ernähren. Andererseits, dein Vater kann das als Tuchhändler auch nicht."
Mann im Gedanken:"Wenn sie so weiter macht, haue ich bald mit der Elsa ab. Der ist es egal was ein Mann für Reichtümer hat. Die schaut auf die inneren Werte!"




Mann rechts: "Jetzt hat der Depp schon 212 Eier zertrampelt. Ich hab keine mehr. Kannst du mir welche leihen?"
Mann links: "Nee, meiner ist auch nicht besser, ich hab schon Gänseeier als Ersatz gesammelt."






Was wohl der Mann mit dem Dudelsack zu der ganze Sache denkt....