Mittwoch, 10. September 2008

Herr Koriander

Herr Koriander, dem einen oder anderen sicher noch aus der Unendlichen Geschichte ein Begriff, taucht ja bisweilen auch im Essen auf. In Schokolade, Kaffee und manch chinesischer Köstlichkeit wurde es schon gefunden. Oft weiß man gar nicht, dass das Kraut sich in einem Gericht versteckt. So zum Beispiel in manchen Eintöpfen. Nun sind die Meinungen über den Geschmack des Korianders durchaus geteilt. Finden die kleinen Kapseln in zerriebener Form bei den meisten noch gnädige Duldung im Essen, so wird, handelt es sich um das grüne Kraut, die Ablehnung in der Regel mehr als deutlich geäußert. Oft in die Rede von "Seife gehört ins Bad und nicht ins Essen". Manch einer vermag sogar ein wenig Spülmittel oder gar Terpentin herauszuschmecken. All das führt, aus meiner Sicht nur logisch, dazu, dass man Korianderkraut nur als Töpfchen, welches meist schon am vertrocknen ist, oder beim chinesischen Lebensmittelladen (unter der Theke lagernd) bekommt. Ich gehöre nun zu den wenigen Menschen, die Korianderkraut mögen und auch nichts gegen einen seifigen Geschmack im Essen haben. (Beim Wein spricht man ja auch von animalischen Noten, einer leichten Schweiß- und Teernote und dergleichen mehr).

Aber wozu erzähle ich das alles? Weil mich einst eine Fahrradtour in das schöne Reken brachte. In Reken ist der Hauptsitz eines der größten Tiefkühlunternehmen Deutschlands. Drum war ich auch nicht erstaunt, mich dort quasi in einem riesen Spinatwald wieder zu finden. Lediglich der Blub fehlte noch. Wie groß war aber mein Erstaunen, mindestens ebensoviele Korianderfelder zu sehen. Nun habe ich das Kraut noch nie in der TK-Variante gesehen und oben genannte Beschaffungsproblematik lässt mich annehmen, dass es entweder eine Droge gibt, deren Basis Koriander ist, Seife heute mit Koriander parfümiert wird, Koriander als Geldanlage immer attraktiver wird, man es zum Heizen verwenden kann oder das gesamte Ausland das Kraut aufkauft. Weiß der Geier! Kann mir jemand helfen?


P.s.: Auch wenn ich mich in letzter Zeit sehr zurückhalte: This one in No. 300!

11 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Vermutlich wird damit der Blubb gewürzt.
Aber ich bin ja auch kein Freund des Korianders, wobei ich allerdings gewürztechnisch ohnehin ein eher schlichter Mensch bin.

Und großen Glückwunsch zum 300.
Immer weiter so!

Lily hat gesagt…

Gratulation zum 300!
Schön, so runde Zahlen :-)

Der B...in Reken baut vielleicht für andere Hersteller von TK-Kost an? Friert die Blätter ein und liefert sie für chinesische Fertiggerichte an oder so?
Hm.
Lily

unkita hat gesagt…

@falcon: Richtig, ich erinnere mich an den Mittagschinesen ;-) Tja und die nächsten 300 werden wohl mehr Zeit brauchen...

@lily: Könnte sein, ich glaube aber die Drogenvariante ist wahrscheinlicher!

rotfell hat gesagt…

Hah, mit dem 300.Post (HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Fanfare, Applaus und congratulations) direkt in mein persönliches Kräuterproblem getroffen.

Frischer Koriander steht nämlich immer direkt neben der glatten Petersilie ... und ich bin zu blöd, die zwei Sachen optisch auseinanderzuhalten und trau mich nie, den Rüssel reinzuhalten, um den Geruch zu testen, weswegen ich weder Koriander noch glatte Petersilie beim Kochen nutze. *schnief* und dabei habe ich soviele gute Rezepte mit Koriander ...

Lily hat gesagt…

Nu ja, wenns törnt und noch dazu legal ist, rüber damit. Reken ist nicht allzuweit weg von hier.
Tetrahydrokoriandrol?
Dann bleibt nur noch die Frage nach der Darreichungsform.
Vielleicht sollte ich mal meinen Exmann fragen, der ist Pfleger in einer Suchtklinik, die Jungs da haben u. U. noch einen Tipp auf Lager.

:-)

L

Lily hat gesagt…

Wikipedia:


Verwendung in der Heilkunst

Koriander findet seit der Zeit des antiken Ägypten auch Verwendung in der Pflanzenheilkunde. Die ätherischen Öle wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und lindernd bei Magen- und Darmleiden. Dementsprechend ist Koriander in vielen Medikamenten gegen Magen- und Darmstörungen enthalten. In neuester Zeit gewinnt Koriander Bedeutung in der Behandlung von Umweltvergiftungen. Frisches Korianderkraut kann in Nerven und Zellen eingelagertes Quecksilber herauslösen und auf diese Weise eine Ausleitung bewirken. Aufgrund seiner Wirksamkeit sollen dabei sogar vorübergehende Vergiftungserscheinungen mit zuvor in den Zellen verborgenem Quecksilber möglich sein.

Wenn wir die Wiki nicht hätten.

Frau Vau hat gesagt…

Ich liebe Koriander und hätte den auch sehr gern als TK-Produkt, da die Töpfe wirklich sehr schnell eingehen.. wenn Sie also das Geheimnis gelüftet haben, bin ich sehr interessiert..
Nicht nur in Asien - auch in Mittel- und Südamerika wird sehr viel mit Koriander gekocht! Daher kenn ich es nämlich.
Und natürlich Gratulation zum 300sten..

Orinoko hat gesagt…

Koriander ist meiner Meinung nach auch nicht das Gebenedeite unter den Gewürzen, Wanzenkraut, also wirklich.
Wann und wofür (wogegen) benötigt man eigentlich Ysop?
Herzlichen Glückwunsch auch von mir, ich freue mich auf die nächsten 300.

unkita hat gesagt…

@fell: Ja, vom Aussehen ähneln sie sich wirklich. Aber ein dezentes Schnuppern bringt den Unterschied zu Tage. Man kann natürlich auch auf das Schild schauen ;-)

@lily: Danke für die Erleuchtung. Die Quecksilbernummer werd ich jetzt immer bei den Skeptikern anbringen. das zieht bestimmt. Und in Reken könnte Sie bei einer Iglo-Werksführung dooch mal etwas für mich spionieren.

@vivaldi: Ich bin dran. Mein chinesischer Lebensmittelmann liefert bisher nur frische Ware, dafür mit Wurzel. Angeblich soll/kann man die mitessen. Hab ich mich aber noch nicht getraut.

@orinoko: Ysop kommt dran, wenn ich das Korianderkraut-Geheimnis gelüftet habe.

Meise hat gesagt…

Was man hier nicht noch alles lernen kann! Ich staune!

Klapsenschaffner hat gesagt…

Ein ganz spätes, aber ernst und sehr liebgemeintes: Herzlichen Glückwunsch!!!!!!