Montag, 5. Februar 2007

Eiswein

Ich erwähnte hier schon, dass eine Abteilung meines Arbeitgebers damit beschäftigt ist, Weine zu prämieren. Ein- oder zweimal im Jahr werden dann Rückstellproben an die Angestellten verteilt. Bei dieser Gelegenheit passiert das, was auf jedem Pausenhof auch passiert: es wird kräftig getauscht.

Herr U., der sich bescheiden als ein über das Laienstadium hinaus gewachsenes Individum bezeichnen darf, äußerte in den letzten Jahren seinen Kollegen gegenüber, er würde Eisweine mögen, woraufhin die Kollegen nicht müde wurden, ihre Eisweine bei ihm gegen halbtrockene Silvaner zu tauschen, es dabei aber nicht versäumten, den Herrn mit Blicken zu bedenken, die vermuten ließen, dass sie sich vorstellten, er würde wohl auch hin und wieder ein Gläschen Eierlikör mit einem "guten Freund" trinken.

Nun gehörte es aber auch zu der Informationspolitik des Herrn U. den Kollegen mitzuteilen, dass Eisweine quasi die besten Momente des Sommers festhalten. Das sie nicht nur süß, sondern geschmacklich sehr dicht sind und einem ein Gläschen im regnerischen Herbst wenigstens für ein paar Minuten das Gefühl von Urlaub vermitteln kann. Dererlei Geschwafel verstärkte aber den Eindruck vom "guten Freund" nur noch.

Dieses Jahr nun ist alles anders. Irgendwer muss mir nach der blumigen Beschreibung wohl doch noch weiter zugehört haben. Der Satz, dass ein 0,375-Fläschchen durchaus auch mal 40 oder 50 € kosten kann, hat die Beliebtheit des Eisweins schlagartig gesteigert.

Pack!

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