Montag, 5. Februar 2007

Wie vergewaltige ich ein Brötchen?

An Wochenende hatten wir sie wieder zu Besuch. Einen Trupp Brötchenvergewaltiger. Brötchenvergewaltiger zeichnen sich dadurch aus, dass sie Brötchen nicht horizontal teilen, sondern vertikal. Sie tun dies mit dem Argument, dass sie den Mitfrühstückern nicht die beliebte Oberseite wegessen wollen. Soweit die Theorie.

Die Praxis sieht so aus, dass sich innerhalb kurzer Zeit nur noch längs geteilte Brötchen im Körbchen befinden. Diese haben die Eigenschaft, wenn man sie noch einmal horizontal teilt (was nötig ist, will man sie belegen), auf dem Teller nicht mehr zu liegen, sondern zu kippen bzw. herumzueiern. Damit aber nicht genug: Beläge wie Marmelade und Quark laufen herunter. Wer die Brötchen mit Käse und Wurst belegen will, hat in der Käse- und Wurstbox bald ein ähnliches Gemetzel wie im Brötchenkorb. Ich hasse das!

"Ja, aber die gute Absicht, Herr unkita - zählt die denn nichts?", wird mir nun der eine oder andere kritische Leser entgegnen. Und ich sage: Herrschaften, ich teile meine Frau doch auch nicht mit einem guten Freund, nur weil der auch scharf auf sie ist. Zu weit hergeholt? OK, wenn mir eine Frau an der Fleischtheke das letzte Hühnerfilet wegkauft, schlage ich ihr nicht(!) vor, es doch mit mir zu teilen. Ich überlege stattdessen, ob ich nicht Pute nehme. Oder wenn die obligatorische Pfütze Wein zurückbleibt... Ich nehme mir sie oder überlasse sie dem, der sie will, statt jedem Anwesenden 5cl einzuschenken.

Diese ganze Teilerei dient meiner Meinung nach lediglich dazu, bloß nicht den Verdacht zu erwecken, man sei egoistisch. Und dafür dann so ein Gemetzel?

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