Montag, 5. Februar 2007

Mini

Minigurken, Cocktailtomaten, Minipaprika, Babymöhren, Mini-Auberginen, Brätlinge (Mini-Kartoffeln), Party-brötchen, Mini-Croissants, Mini-Pizzen, Mozzarella-Kügelchen, Cornichons, Mini-Mars, Mini-Gummibärchen, Mini-Probierpakete, String-Tangas, Minisnack-Salami, Mini-Winis, Mini-Brotaufstrich,...

Ok, die Frage ist nicht, was nicht in die Liste passt, sondern wohin der Mini-Trend noch geht - und warum er geht.

Ich bin ja auch der Meinung, dass es nicht immer der Big-Mac das Big-Pack sein muss. Nachdem die Tomaten zunächst immer größer und wässeriger geworden sind, sind jetzt die kleineren, schmackhafteren Sorten im Trend. Immerhin ein Teilerfolg, obwohl man große Tomaten ebenfalls so anbauen könnte, dass sie schmecken. Ich verstehe auch, dass bei dem Preiskrieg im Lebensmittel-Einzelahandel der Trend eine gute Strategie ist, die Gewinnspanne wieder zu steigern. Schließlich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Kunden kaufen mehr oder sie zahlen mehr Euro pro Gramm.

Aber so richtig begreife ich den Trend nicht, wenn es bspw. um Mozzarella-Kügelchen, Mini-Winis oder Mini-Croissants geht. Der Geschmack unterscheidet sich nicht von dem der normalgroßen Lebensmittel, aber die Mini-Varianten kosten mehr. Sprechen die Mini-Lebesnmittel die Mutter in uns allen an? ("Och, wie süß, die kleinen Brötchen") Oder hat man ein besseres Gewissen, wenn man 20 Mozzarella-Kügelchen statt eines normalen Bollens isst? ("Ich hab ja nur ein paar Kügelchen...") Oder reicht ein Mini-Mars und eine Mini-Pizza tatsächlich aus? Oder braucht man heute mindestens 15 verschiedene "Geschmackserlebnisse" pro Tag, eben in Mini-Form?

Und wohin führt das alles? Gibt es demnächst Minieier. Miniäpfel und Minirosenkohl?

Keine Kommentare: