Montag, 5. Februar 2007

Partyhäppchen III (Heute: Cocktailparty)

Darum wann der erste Cocktail gemixt worden ist und was das Getränk mit einer Hahnenfeder zu tun hat, ranken sich zahlreiche Geschichten, die - das sei gleich gesagt - alle historisch nicht belegt sind. Man könnte glatt meinen, dass viele von ihnen beim Genuss von zwei oder mehreren Cocktails entstanden sind, so schillernd wie sie sich anhören.

Wer sich auf die Suche nach dem ersten Cocktail macht, stößt unweigerlich auf Betsy Flangan. Sie soll ihren Gästen in New York die erste "Hahnenschwanzfeder" serviert haben. Als Zeitpunkt wurde 1776 ausgemacht. Ebenso soll sie verantwortlich für die kuriose Namensgebung sein.

Im folgenden eine kleine Auswahl an Geschichten um die Erfindung des Namens


Version 1
Die Witwe Betsy Flanagan unterhielt eine Gaststätte in Elmsford / New York, in die überwiegend französische Offiziere einkehrten. Die Offiziere vermuteten, dass Betsy ein Techtelmechtel mit einem Engländer in der Nachbarschaft hätte, der Hühner züchtete. Betsy war das Gerede eines Tages leid und um zu beweisen, dass sie für den Hühnerzüchter nicht empfand, ging sie zu dessen Farm und riss einigen Hähnen ein paar Schwanzfedern aus. Den französischen Offizieren servierte sie darauf ein Mixgetränk, das sie mit den bunten Federn schmückte. Ein Offizier soll darauf "Vive le coq’s tail!" gerufen haben.

Version 2
Eine andere Version erzählt die Geschichte so: Bei einer recht ausgelassenen Feier im Gasthaus von Betsy bemerkte ein amerikanischer Soldat, der gerade die Spezialität des Hauses - ein Mixgetränk - genoss, dieses Getränk sei so angenehm für den Gaumen, wie die Federn eines Hahnes schön für das Auge sind. Nachfolgend hat auch hier wieder der französiche Offizier seinen Auftritt.

Version 3
Ein weitere Story besagt, Betsy habe einmal George Washington und seinen Offizieren ihre berühmten Mixgetränke serviert. Washington soll bei der Gelegenheit einen Hut mit Federn getragen haben. Auch hier wieder tritt der Offizier auf, diesmal allerdings mit dem Trinkspruch zu Ehren seines Chefs: "To the cock’s tail".

Version 4
Die glaubwürdigste Geschichte um die Entstehung des Cocktail, sieht die Entstehung des Namens bei Hahnenkämpfen. Zur Zeit der ersten Einwanderer Amerikas waren Hahnenkämpfe, besonders in den Südstaaten, ein häufiger Zeitvertreib. Als Trophäe erhielt der Besitzer des siegreichen Hahns die bunten Schwanzfedern des besiegten Kontrahenden. Der Sieg wurde natürlich entsprechend gefeiert und man trank "on the cock’s tail". Später wurde daraus dann der Cocktail.

Version 5
Eine weitere Geschichte, setzt ebenfalls bei den Hahnenkämpfen der amerikanischen Kolonialzeit an. Hier soll ein Getränk serviert worden sein, das "Cock’s Ale" hieß. Es war eine Art Bier, in das ein Sack mit gekochten Hühnern, Rosinen, Mais und Zucker gegeben wurde. Das Gebräu musste dann eine Woche lang ziehen. Es versteht sich von selbst, dass man recht schnell begann, schmackhaftere Zutaten für das Mixgetränk zu suchen.

Version 6
Ein weitere Geschichte sieht die Streitigkeiten zwischen Südstaatenund den Soldaten des mexikanischen Königs Axolotl VIII als Geburtsstunde des Cocktails. Der König und ein General der Südstaaten trafen sich, um ein Friedensabkommen zu schließen, als Einstimmung wurde ein Mixgetränk von einem Mädchen namens Coctel serviert. Scheinbar war es aber ein Problem für die beiden Männer, wer das Glas zuerst erheben sollte. Das Mädchen erkante dies und trank selbst ein Glas, um das Problem zu lösen. Der Südstaatengeneral war darüber so erfreut, dass er versprach, den Namen des Mädchens zu verewigen.

Der erste amtlich verbriefte Cocktail wurde um 1806 gemischt. Der für einen Cocktail heute so unverzichtbare Shaker, wurde übrigens erst 1860 erfunden.

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