Montag, 5. Februar 2007

Drei tolle Hechte

Das Vorhaben
Matze (Student der Theaterwissenschaften / Studijob "Beleuchter") und unkita (Student der Ernährungswissenschaften) sitzen in der WG-Küche und erzählen sich was. Das Gespräch entwickelt sich in Richtung eines gemeinsamen Hobbys, der Fotografie. Matze erwähnt, er habe auch jetzt in den Semesterferien den Schlüssel zu der Bühne, an der er beleuchtet - und man könne doch mal ein paar Fotos...
unkita, begeistert einstimmend, gibt zu bedenken, dass man dafür doch bestimmt Equipment benötige.

Die Planung
Bei einem Bier wird überlegt, was man mitnehmen könne. Nach höflicher Anfrage wurden von den Mitbewohnern zur Mitnahme freigegeben: Allerhand tierärztliches Operationsbesteck von Kaleun (Student der Veterinärmedizin). Kleider und Hüte des letzten Jahrhunderts von Janin (Studentin der Sonderschulpädagogik). Ein Plastikfisch, ein Gipsengel und zahlreiche Kerzen von Kate (Studentin der Kunstpädagogik)

Die Herren packen ihr Körbchen und watscheln los. Es ist Winter, es ist kalt und der Gedanke man könne ja etwas Proviant mitnehmen, keimt in den jungen Hirnen auf. An der Tanke wird also was Bier gekauft.

Auf der Bühne
Angekommen, macht Matze erst mal Licht. Die Bühne ist riesig, leer und die beiden Protagonisten stehen etwas verloren auf ihr herum. Der schnell gefasste Entschluss: Wir brauchen hier Requisiten. Eilig herbeigeschaffte Tische, Leitern und sonstiges Bühnenbild ermöglichen die ersten Fotos. Das will mit einem Bier gefeiert werden.

Lass uns doch mal unser Zeug aus der WG verwenden, schlägt irgendwer vor. Gesagt - getan. Im folgenden Shooting kommen die Operationsbestecke zum Einsatz. Die Models sind nicht sehr zufrieden. Irgendwie langweilig. Komm Matze, tu ma noch ein Bier.... (Kreative Pause)

Als nächstes kommen die Kleidungsstücke des letzten Jahrhunderts zum Einsatz. Matze sieht göttlich darin aus, unkita passt das Zeug leider nicht wie abgegossen. Großes Gelächter und schöne Fotos. Das muss gefeiert werden. Tu ma ein Bier unkita...

Umzugspause. Der Einfachheit halber lassen die Herren die T-Shirts gleich aus. Im nächsten Set kommen die Kerzen und der Gipsengel zum Einsatz. "Matze, die Bühne hat doch bestimmt auch eine Anlage. Können wir nicht beim Fotografieren ein bisschen Musik hören?" - "Klar!" Als dann zufällig "Last Christmas" von Wham zu den Engeln und den Kerzen erklingt, ist das Gelächter groß. Das passt ja mal. "Tu mal noch ein Bier…"

In der Hitze des Gefechts
Auf der Bühne wird es derweil sehr warm. man glaubt gar nicht, welche Hitze Scheinwerfer so abgeben. Seit dem Tag habe ich echten Respekt vor Tagesschausprechern, die die Hitze in Sakko und Krawatte ertragen müssen. Wegen der Hitze brauchen wir ein Bier.

Kreative Pause. Den Herren fällt nicht mehr viel ein. Na gut, noch ein Bier. Plötzlich die Idee: "Komm, wir machen jetzt noch so Playmate-Fotos... Nee! ... Doch!... .... OK!

Die letzten intakten Hirnzellen und das noch rudimentär vorhandene Quäntchen Schamgefühl lassen uns aber dann doch zu dem Fisch greifen, in der Hoffnung, nicht allzu beknackt auszusehen.

Epilog
Am nächsten Morgen ein dicken Kopf erster Güte und das Gefühl, selten soviel Spaß gehabt zu haben. Die Fotos sind übrigens alle sehr gut geworden, fanden zumindest die, die sie sahen. Leider existiert nur noch dieses eine, das ich in einer Eingebung einfach mal eingescannt habe.


P.S.: Bevor jemand nöhlt: Natürlich hätte das Ganze auch genauso lustig ohne Bier sein können. Aber ich weiß ehrlich nicht, ob ich mich dann nackt auf eine Bühne gestellt hätte.

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